Von: luk
Meran – Der Meraner Stadtrat hat Stellung zum vom Land vorgelegten Gesundheitsplan genommen und auf mehrere Unstimmigkeiten bei der Berechnung der Bettenzahl hingewiesen. „Das Krankenhaus Meran ist das zweite Zentralkrankenhaus Südtirols und muss in dieser Funktion mit all seinen Kompetenzen ausgebaut und verstärkt werden“, heißt es in der Stellungnahme, die bei der kommenden Gemeinderatssitzung zur Abstimmung vorgelegt wird. Außerdem sollen Maßnahmen zur Reduzierung der Wartezeiten für die Patientinnen und Patienten getroffen werden.
„Wir sehen es als unsere Pflicht, die Meraner Interessen und die des Burggrafenamtes zu verteidigen: Wir sind stolz auf unser Krankenhaus. Diese funktionierende Struktur muss auch in Zukunft erhalten bleiben und weiter entwickelt werden“, sagte Bürgermeister Paul Rösch. „Unser Anliegen ist es, dass die Bettenzahl am Meraner Krankenhaus beibehalten wird“, erklärte Sozialstadtrat Stefan Frötscher. Der nationale Bettenzahlschlüssel von 2,9 Akutbetten pro 1.000 Einwohner gelte zwar auch für den Gesundheitsbezirk Meran, doch der Vorschlag des Landes sehe vor, dass in Meran weit mehr Betten gestrichen würden. „Das können wir auf keinen Fall akzeptieren“, sagte Frötscher und verwies darauf, dass die Stadt Meran seit Jahren wachse und daneben auch der überdurchschnittliche Altersschnitt und die hohe Gästeanzahl im Burggrafenamt einen erhöhten Bedarf begründeten. Laut staatlicher Vorgabe stünden Meran mindestens 404 Akutbetten zu, berücksichtigt man die Hochrechnung des Bedarfs für das Jahr 2020 sind es sogar 416. Der vorliegende Plan sieht dagegen nur 377 Betten vor. Der Sonderbeauftragte für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung Heini Tischler, als ehemaliger Primar am Meraner Krankenhaus ein unumstrittener Fachmann, wies daher auf mehrere Unstimmigkeiten bei der Berechnung der Bettenzahl hin: „Teilweise wird mit veralteten Zahlen gerechnet oder Betten werden der falschen Kategorie zugeschlagen.“ Das gelte neben den Akutbetten auch auch die Postakutbetten.
In seiner Stellungnahme sprach sich der Meraner Stadtrat außerdem dafür aus, Maßnahmen zur Reduzierung der Wartezeiten für die Bürgerinnen und Bürger ins Auge zu fassen. Als Beispiel nannte Frötscher die Bereiche Physiotherapie und ambulante Rehabilitation. „Noch im Dezember hat die Landesregierung in einem Beschluss den Ausbau des entsprechenden Angebots angekündigt, im aktuellen Landesgesundheitsplan steht davon aber plötzlich nichts mehr“, so Frötscher. „Bis heute gibt es in Meran keine akkreditierten Anbieter, obwohl die Strukturen sehr wohl vorhanden wären.“ Betroffene in Meran müssten deshalb oft monatelang auf einen Termin warten. Maßnahmen gegen diesen Missstand seien dringend notwendig.