Von: luk
Bozen – Um den Wiederaufbau im mexikanischen Erdbebengebiet zu unterstützen, hat die Landesregierung in dieser Woche (3. Oktober) auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher, der in der Landesregierung auch für die Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich zeichnet, 30.000 Euro zweckgebunden. “Wir möchten unseren Beitrag zum Wiederaufbau leisten”, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher, “dabei wollen wir die Netzwerke nutzen, die sich bisher bewährt haben.”
Und zwar will das Land Südtirol ein Notstandsprojekt mitfinanzieren, das die Genossenschaft CTM altromercato auf Anfrage der Union der Indigenen Völker der Region Isthmus (UCIRI) im Süden des Bundesstaates Oaxaca durchführt. Es geht dabei um den Wiederaufbau zerstörter Häuser. Insgesamt 435 von 2600 Genossenschaftsmitglieder und weitere 350 Ortsansässige in den Gebieten Ixtepec, Juchitan und Ixtaltepec haben dort ihr Haus verloren. Die Kosten für den Bau eines kleinen Wohnhauses mit einem Zimmer und Küche werden auf 3000 USD geschätzt. UCIRI beabsichtigt, die Baumaterialen (Zement, Blechdächer usw.) im Großhandel einzukaufen und das Material an die Bedürftigsten zu verteilen. Die Kosten für die Bauarbeiten sollen von den Familien bestritten werden. Somit könnte eine große Anzahl von Genossenschaftsmitgliedern vom Notstandsfond für den Wiederaufbau profitieren, der von der Genossenschaft UCIRI eigens eingerichtet worden ist.
“Als Land Südtirol haben wird seit 1993 bereits vier Projekte von CTM altromercato zur wirtschaftlichen Entwicklung im Bundesstaat Oaxaca mit über 100.000 Euro mitgetragen”, informierte Landeshauptmann Kompatscher, “unter anderem zur Herstellung von Honig und zum Ankauf von Fruchtbäumen sowie im Gesundheitsbereich im Bundesstaat Oaxaca. Weitere drei Projekte wurden in der Nachbarregion Chiapas im Wasser und Bildungsbereich mit einem Gesamtbeitrag von 48.283 Euro unterstützt.”
Zwei schwere Erdbeben haben in diesem Sommer Mexiko erschüttert und hunderte Menschenleben gefordert. Die mexikanische Regierung hat die Schäden durch die beiden schweren Erdbeben im September auf weit über zwei Milliarden US-Dollar beziffert, das sind umgerechnet etwa 1,7 Milliarden Euro.
Das erste Beben mit einer Stärke von 8,2 ereignete sich in der Nacht auf Freitag 8. September und forderte nach derzeitigem Stand über 95 Menschenleben, 75 davon im Bundesstaat Oaxaca. Nach Aussage des Gouverneurs von Oaxaca, Alejandro Murat, wurden 12.000 Wohnhäuser zerstört, etwa eine Million Menschen benötigten dringend Lebensmittel, Wasser und Strom. Bei einem weiteren heftigen Erdbeben der Stärke 7,1 am 20. September kamen mehr als 330 Menschen ums Leben, davon fast 200 in Mexiko-Stadt.