Von: luk
Bruneck – Um die Verkehrssituation im Pustertal zu verbessern braucht es einen Mix an ineinandergreifenden Lösungen und eine ehrliche Diskussion, auch über das eigene Konsumverhalten. Darüber waren sich Wirtschaftsvertreter und Interessierte nach der Diskussionsveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ mit Landesrat Daniel Alfreider und weiteren Gästen einig. Diese wurde vom SWR-EA Bezirk Pustertal, in Zusammenarbeit mit dem Landesressort für Mobilität organisiert.
„Wir alle sind jeden Tag unterwegs und nutzen beruflich oder privat die Infrastruktur und das breite Mobilitätsangebot des Landes. Daher ist es auch unsere gemeinsame Aufgabe darüber nachzudenken und darüber zu diskutieren wohin wir die Mobilität in Südtirol zukünftig entwickeln wollen“, stimmte Hannes Mussak, Präsident vom SWR-EA auf den Abend im Raiffeisen Forum in Bruneck ein.
Erreichbarkeit ist auch Wettbewerbsfaktor
Im Rahmen der Diskussion, die von SWR-EA Geschäftsführer Andreas Mair moderiert wurde, ging es um konkrete Anliegen der Pustertaler Wirtschaftsvertreter. Besonders für die Pustertaler Staatsstraße braucht es Lösungen, damit der Verkehr flüssig bleibt. „Die Politik macht bereits viel, wir müssen aber schauen mit gezielten Maßnahmen eine weitere Verbesserung der Situation zu erreichen. Wenn der Verkehr stockt, verlieren die Betriebe an Wettbewerbsfähigkeit“, brachte Daniel Schönhuber, Bezirkspräsident des SWR-EA Bezirk Pustertal das Anliegen auf den Punkt.
Gesamtkonzept für die Pustertaler Staatsstraße
Landesrat Daniel Alfreider berichtete, dass nach den Unwettern im Pustertal die Instandhaltungsarbeiten oberste Priorität haben. Zudem arbeite man für die Pustertaler-Straße an einem Gesamtkonzept, um den Verkehr durch gezielte Verbesserungsmaßnahmen wie Begradigungen oder punktuell Überholspuren fließender zu machen. Eine gut durchdachte Raumplanung sollte als Steuerungsinstrument für den Verkehr fungieren und sei sehr wichtig, um Verkehrsflüsse zu glätten. Ebenso in Planungsphase ist eine Verkehrslösung für die Raststätte Lanz. Was die neue Gadertaler Einfahrt betrifft, laufen die Arbeiten bereits, die Umfahrung Kiens steht unmittelbar vor der Ausschreibung, ebenso die Riggertaler Schleife, welche großes Potenzial eröffnen wird. Die künftige Direktverbindung auf der Bahnlinie Pustertal-Bozen und die Taktverdichtung wird die Attraktivität dieses öffentlichen Verkehrsmittels steigern.
Ehrliche Diskussion: Auch eigenes Konsumverhalten hinterfragen
Ein weiteres Diskussionsthema war auch der Onlinehandel. Verschiedene Studien haben ergeben, dass im Schnitt fast jeder fünfte Modeartikel im Onlinehandel von den Kunden zurückgeschickt wird. Und jeder Zweite bestellt mehrere Größen mit dem Vorsatz, nicht passende Ware auszumustern. Die Folge: Lieferwägen verstopfen unsere Straßen und sorgen für sinnlosen Verkehr. „Wenn es um Mobilität geht brauchen wir eine ehrliche Diskussion über alle Aspekte. Hier gilt es auch das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen“, so der Landesrat.
Auf noch etwas hat man sich abschließend im Rahmen der Diskussion geeinigt: Im Rahmen von einem jährlichen Treffen mit dem Mobilitätsressort, sollen die Wirtschaftsvertreter einen Überblick über den aktuellen Stand zu den Arbeiten im Pustertal erhalten. Im Anschluss wurde bei kleinen regionalen Köstlichkeiten noch weiter diskutiert.