Von: mk
Bozen – Nach der Massenschlägerei am 28. Jänner auf dem Obstplatz in Bozen melden sich erstmals auch die Betreiber mehrere umliegender Lokale zu Wort. Bekanntlich hat Bürgermeister Renzo Caramaschi mit einer Verordnung Einschränkungen als Sicherheitsmaßnahme eingeführt: So darf etwa von 1.00 bis 5.00 Uhr in der Früh keine laute Musik im Freien mehr gespielt werden und es dürfen keine Getränke im Freien abseits der Stände von Lokalen konsumiert werden.
Zunächst einmal machen die Lokalbetreiber deutlich, dass die Gruppe der Angreifer nicht zu deren üblichen Kunden gehören.
„Wir werden die erlassene Verordnung mit all jenen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen erfüllen, allerdings mit Vorbehalt und einer gewissen Ratlosigkeit hinnehmen“, erklären die Betreiber von den Lokalen Downtown, Mr Ale, Black Sheep, Nadamas, Insere Bar und L’angolo.
Man schätze die Großzügigkeit, die der Bürgermeister im Gegensatz zu den vergangenen Jahren an den Tag gelegt habe. Die Lokalbetreiber betonen, dass der Bürgermeister selbst darauf hingewiesen habe, dass sich diese Verordnung nicht gegen die Betreiber oder den üblichen Gästen des Obstplatzes richten sollte. „Dafür danken wir denjenigen, die sich zur Verfügung gestellt haben, eine Lösung zu finden, die die Interessen der Bürger, der Jugend und der Gastronomen gewährleistet, ohne die unternehmerische und kollektive Freiheit völlig einzuschränken.“
Auf jeden Fall würden die Betreiber auch ihrerseits wachsam sein, um sicherzustellen, dass das, was garantiert worden sei, eingehalten werde, d.h. dass die Verantwortlichen darauf abziele, diejenigen zu treffen, die den zivilen Genuss des Platzes stören, anstatt diejenigen, „die einfach nur ihrer Arbeit nachgehen oder einen Abend in Gesellschaft verbringen, wie es in einigen Fällen bereits geschehen ist“.
„Wir behalten uns das Recht vor, zu dieser Verordnung Stellung zu nehmen. Sollten daraus materielle oder auch wirtschaftliche Schäden entstehen, wie es in Vergangenheit der Fall war, werden wir gezwungen sein, Lösungen zu finden um uns, unsere Mitarbeiter und vor allem unsere Gäste zu schützen“, erklären die Lokalbetreiber.
Zugleich betonen sie, dass man nicht nur mit Verboten arbeiten sollte: „Zu viele Jahre lang haben wir so getan, als ob wir die Situation mit der Verordnungsmethode lösen könnten, aber die Ergebnisse sind für alle sichtbar.“
Es müsse nun ein Arbeitstisch mit der Verwaltung eingerichtet werden, um den Platz proaktiv zu aktivieren, um allen Menschen, die ihn unter Einhaltung der bürgerlichen Regeln besuchen wollen, zur Verfügung zu stellen, und um ihn wieder zum pulsierenden Herzen des historischen Zentrums zu machen.