Von: ao
Bozen – Die Herbergssuche von Maria und Josef ist für manche Südtiroler weit mehr als eine biblische Geschichte –auch für Silvia. Die Mitfünfzigerin weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn scheinbar kein Platz da ist, an dem man willkommen ist. Silvia hat zehn Jahre lang allein in einem feuchten Kellerzimmer gelebt, mit Wänden voller Schimmel und ohne warmes Wasser. Bei der Caritas hat sie Hilfe bekommen – unter anderem dank der Initiative „Schenken mit Sinn“. Wer noch ein passendes Weihnachtsgeschenk sucht, kann Menschen wie Silvia ein Obdach und Essen schenken und diese Hilfe seinen Freunden, Verwandten oder Geschäftspartnern widmen.
„Es war als wäre ich lebend begraben gewesen“, sagt Silvia. Zehn Jahre hat sie in einem feuchten, kalten Raum gewohnt. Der Schimmel an den Wänden hat ihrer Gesundheit immer mehr zugesetzt, doch Silvia sah keinen Ausweg. Früher hat sie sich als Putzfrau über Wasser gehalten. Als die Wirtschaftskrise kam, musste einige ihrer Kunden abspringen und sie konnte sich keine Wohnung mehr leisten – nur die Miete für das Kellerzimmer mit Bad. Erst als eine schwere Lungenentzündung sie an ihr ständig feuchtes Bett kettete und Mäuse über den Boden liefen, bat sie bei der Caritas um Hilfe. Im Haus Margaret für obdachlose Frauen hat sie sich erholt – nicht nur körperlich sondern auch seelisch. „Die Menschen im Haus geben mir Kraft. Ich bin jetzt nicht mehr ganz allein“, lächelt sie.
Silvia ist kein Einzelfall in Südtirol. Sie ist einer der so genannten „Menschen mit Wohnproblemen“, denen Obdachlosigkeit droht, weil sie sich schlichtweg die Miete nicht mehr leisten können. In Südtirol haben zwischen 500 und 700 Menschen kein Dach über dem Kopf. Sie schlafen in prekären Unterkünften wie Abbruchshäusern, alten Scheunen, unter Brücken, an Felsvorsprüngen, auf der Parkbank. Die Caritas hilft ihnen und bietet Ihnen in insgesamt neun Einrichtungen ein Obdach und Wärme an. Unterstützt wird sie dabei unter anderem von Spendern aus Südtirol im Rahmen der Initiative „Schenken mit Sinn“. Eine warme Mahlzeit und eine Nacht in einem Bett für einen obdachlosen Menschen kostet 20 Euro und kann mittels einer Geschenkurkunde an Freunde, Verwandte und Bekannte weitergeschenkt werden.
Wer möchte, kann auch ein Lebensmittelpaket oder ein Heizkostenbeitrag verschenken. Beides geht an Familien in Südtirol, die an der Armutsgrenze leben und es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, ihre Heizrechnung oder genug Lebensmittel zu bezahlen. Eine kleine Hühnerschar hilft Frauen in Ostafrika, auf eigenen Beinen zu stehen, ein Esel erleichtert Frauen und Mädchen in Afrika die schwere Arbeit und Obstbäumchen spenden Schatten und helfen mit ihren Früchten, Mangelernährung zu verhindern. Brennholz wärmt alte Menschen in Serbien und ein Paar feste Schuhe ermöglicht Kindern im bolivianischen Hochland, den schwierigen Schulweg zu bewältigen.
Alle sinnvollen Geschenke der Caritas können online unter www.caritas.bz.it bestellt und mittels einer Geschenkurkunde einem Freund, einem Verwandten oder Geschäftspartner gewidmet werden. Die entsprechende Geschenkurkunde wird in einem Mail zum selber Ausdrucken zugeschickt. Die Bezahlung erfolgt per Kreditkarte oder per Banküberweisung. Das eigentliche Geschenk gibt die Caritas über die verschiedenen Hilfsprojekte an Bedürftige weiter.
Wer keinen Internetzugang hat, kann sein Geschenk in den Caritas-Büros in in Bozen (Sparkassenstraße 1, Tel. 0471 304 300), Meran (Rennweg 52, Tel. 0473 495 632), Brixen (Bahnhofstraße 27A, Tel. 0472 205 965) und Bruneck (Paul-von-Sternbachstraße 6, Tel. 0474 414 064) bestellen. Dort sind auch eigens gestaltete Verpackungen für die Geschenkkarten erhältlich.