Von: luk
Bozen – “Ohne Wasserkraft kein wirksamer Klimaschutz. Auch nicht in Südtirol. Durch die Stromproduktion aus Wasserkraft spart unser Land 3.000 Kilogramm CO₂ pro Person und Jahr ein”, schreibt der Südtiroler Energieverband SEV in einer Aussendung. Die Wasserkraft liefere heute 88 Prozent des in Südtirol erzeugten Stroms. Lediglich vier Prozent stammten aus Photovoltaik-Anlagen, weitere fünf Prozent werden aus Biomasse gewonnen.
Der SEV reagiert damit auf eine Pressemitteilung des Landesfischereiverbands Südtirol zum heutigen Welttag des Wassers. In Südtirol sei die Stromproduktion aus Wasserkraft „allzu oft alles andere als ‘grün’“, heißt es im Text des Fischereiverbands. So seien in Südtirol „für die Wasserkraftnutzung über 1.000 Ableitungen genehmigt worden, darunter rund 850 für kleine Kraftwerke, die lediglich rund drei Prozent zur Stromproduktion im Lande beitragen“. Und: „Unseren Gewässern geht es nicht im Entferntesten so gut wie dem darin fließenden Wasser!“
In seiner Stellungnahme kommentiert der SEV diese Zahlen. So gebe es in Südtirol insgesamt 1.037 Wasserkraftwerke – und der Großteil des Stroms werde in 29 großen (mit einer Nennleistung über drei Megawatt) und 158 mittelgroßen Anlagen (mit einer Nennleistung von 220 Kilowatt bis drei Megawatt) erzeugt. Der Anteil der kleinen und mittleren Anlagen an der einheimischen Produktion sei daher beträchtlich. „Wir müssen angesichts der weltweiten Klimakrise so viel CO₂ vermeiden wie nur irgend möglich. Deshalb kann unser Land auch nicht auf den Produktionsanteil der vielen kleinen Kraftwerke verzichten“, sagt SEV-Direktor Rudi Rienzner. Eine Schließung dieser Anlagen wäre „ein sehr schwerer Rückschlag für unsere Klimapolitik“. Ohne diese Kraftwerke seien „die selbst gesteckten Klimaziele nicht erreichbar, auch nicht durch die weitere Potenzierung der Solarenergie oder durch neue Windkraftwerke.“
Und: „Viele Kraftwerksbetreiber haben in Südtirol – auch angesichts hoher Umweltauflagen – sehr viel Geld investiert, um die Beeinträchtigung der Gewässer und des Fischbestands so gering wie möglich zu halten“. Der SEV setze sich seit seiner Gründung für Nachhaltigkeit ein – und dass betreffe natürlich auch die Flüsse und Bäche in Südtirol. In einer Stellungnahme des WWF heiße es übrigens: „Unter nachhaltigem Fischfang versteht man, dass die eingesetzten Fangmethoden und ihre Anwendung die Fischbestände auf bestanderhaltendem Niveau halten und diese nicht in ihrer Reproduktionsfähigkeit eingeschränkt wird.“