Von: luk
Bozen – Die Gewerkschaft SGBCISL ist besorgt über den Personalmangel in den öffentlichen Verwaltungen in Südtirol. “Der Pflegenotstand in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Tagesstätten, Sprengeln und Betreuungseinrichtungen ist mittlerweile leider allzu bekannt und weit verbreitet. Die Covid-Krise und der demografische Wandel haben die Lage noch verschärft.”
“Als Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst im SGBCISL haben wir im Frühjahr 2022 die Landesregierung aufgefordert, einen ständigen runden Tisch einzurichten. Diese Forderung war das Ergebnis der Gespräche mit anderen Akteuren: der Kammer der Gesundheitsberufe, dem Landesverband der Sozialberufe, der Pflegedirektion des Sanitätsbetriebes, dem Verband der Seniorenwohnheime und dem Verband der Privatkliniken. Dies mit dem Ziel, geeignete Lösungen und die notwendigen Ressourcen zu finden. Durch die Zusammenarbeit sollte auch vermieden werden, dass sich die verschiedenen Einrichtungen gegenseitig das Personal ‘abwerben’, wie es derzeit der Fall ist. Der Landeshauptmann hat uns schriftlich seine Bereitschaft mitgeteilt, diesen ständigen runden Tisch einzurichten. Wir warten nun auf konkrete Schritte”, heißt es weiter.
“Wir haben der Landesregierung zudem vorgeschlagen zu überprüfen, ob es möglich wäre, die Studiengänge der Claudiana als duale Hochschulausbildung einzurichten, nach dem Vorbild des Studiengangs Ingenieurwesen an der Freien Universität Bozen, und zwar mit einem Gehalt und gleichzeitiger Rentenversicherung für die Studierenden. Wir wissen, dass die Abteilung für Gesundheitswesen die Machbarkeit einer solchen dualen Ausbildung prüft, wir warten auch hier auf konkrete Schritte. Als Fachgewerkschaft Öffentlicher Dienst im SGBCISL haben wir uns außerdem bereit erklärt, die notwendigen Regelungen für die duale Ausbildung vertraglich festzulegen”, so die Gewerkschaft.
“Um den Zugang von Bedienstenten bis zur fünften Lohnstufe im Sanitätsbetrieb zu vereinfachen, fordern wir zudem die Anwendung jener Landesbestimmung, die es unserer Meinung nach ermöglichen würde, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Stammrolle auch durch Eignungsprüfungen, also mit einer vereinfachten Form im Vergleich zum klassischen Wettbewerb einzustellen. Dieses Verfahren würde den Zugang zum öffentlichen Dienst erleichtern und den für Wettbewerbe erforderlichen Zeit- und Personalaufwand erheblich verringern. Die Arbeitswelt ist in einem ständigen und schnellen Wandel begriffen, daher ist es notwendig, schnell zu handeln, um Lösungen zu finden und umzusetzen, welche Anreize für den Eintritt in den öffentlichen Dienst schaffen”, so der SGBCISL.