Von: mk
Bozen – Die Gefahrenzonenplanung ist derzeit ein sehr aktuelles Thema: Die Auswirkungen der Unwetter vor zwei Wochen haben gezeigt, wie wichtig solche Gefahrenzonenpläne für das Management hydrogeologischer Instabilität sind. Um eine Bestandsaufnahme zehn Jahre nach Inkrafttreten der Landesregelungen zu machen, hat IDM Südtirol die Alpine.expert days organisiert: Auf einer Konferenz und bei einem runden Tisch im NOI Techpark heute und bei einem Lokalaugenschein morgen in Klausen werden rund hundert Experten Vorschläge, Know-how und nützliche Technologien zur Vermeidung von Schäden durch Naturkatastrophen analysieren.
Steinschlagbarrieren, Schutztäler und verstärkte Böschungen: Schutzsysteme wie diese haben die Schäden durch die Unwetter im Gebiet Klausen und in anderen Gebieten Südtirols, wie dem Etschtal, stark begrenzen können. Diese Maßnahmen, die dazu beitragen, hydrogeologische Instabilität in den Griff zu bekommen, haben sich im Zusammenspiel mit einem koordinierten und frühzeitig aktivierten Notfallmanagement als sehr wirksam erwiesen.
Um festzulegen, wie im Detail vorzugehen ist und was zu tun ist, ist es jedoch notwendig, im Vorfeld jedes Gebiet mit seinen Gefahrenzonenplänen genau abzubilden. Das ist einer der wesentlichen Schritte im Management der hydrogeologischen Instabilität, an dem nicht nur Behörden und öffentliche Ämter beteiligt sind: Von den Gemeinden, welche die Pläne für die Gefahrenzonen erstellen, über die Techniker, die die Gefahren bewerten, bis hin zu den Forschungseinrichtungen, die innovative Techniken und Technologien zur Bewältigung der hydrogeologischen Gefahren entwickeln, und zu den Unternehmen, die diese umsetzen, gibt es viele Akteure, die sich mit der hydrogeologischen Instabilität befassen.
Damit sich Institutionen, Behörden und Unternehmen untereinander austauschen können, hat das Ecosystem Sports & Alpine Safety von IDM gemeinsam mit Partnern aus der Welt der Institutionen und der Forschung die Alpine.expert days organisiert, deren Schirmherr der Landeshauptmann ist. “Um sicherzustellen, dass wir weiterhin über ein herausragendes Know-how in diesem Bereich verfügen, ist es wichtig, sich miteinander auszutauschen und sich gegenseitig stets auf dem Laufenden zu halten”, erklärt Sebastian Mayrgündter, Koordinator des Ecosystems Sport & Alpine Safety von IDM.
Während der Veranstaltung werden verschiedene Aspekte der Pläne, Technologien und neue, innovative Produkte analysiert. Vorgestellt werden diese von Eurac Research sowie von einigen spezialisierten Unternehmen, die zum Netzwerk Alpine.experts gehören: in.ge.na, Maccaferri Innovation Center, Yetitmoves c/o geoprobe und MAVTech. Koordiniert wird dieses Netzwerk von IDM.
An den beiden Tagen wird auch die Südtiroler Kompetenz in diesem Bereich hervorgehoben: So präsentiert man beispielsweise Best Practices, die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und der Wissenschaft im Allgemeinen, die Anwendung des Südtiroler Modells in Island sowie ein wichtiges Element wie die Kommunikation mit der Bevölkerung.
“Dieses Event ist eine Gelegenheit, gemeinsam nachzudenken, neue Technologien zu analysieren und zu verstehen, wie wir noch effizienter arbeiten können, indem wir uns der Gefahrenzonenplanung und neuer Technologien bedienen, um hydrogeologische Störungen zu bewältigen und Notfallsituationen vorzubeugen“, sagt Mayrgündter.