Von: luk
Bozen – Um den ländlichen Raum als Wohn-, Arbeits- und Freizeitraum attraktiv zu halten, hat die „Plattform Land“ im Südtiroler Bauernbund im Herbst ein Memorandum mit konkreten Maßnahmen verabschiedet. Eine Empfehlung war u. a. die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die Peripherie. Die Landesregierung hat diesen Vorschlag, sehr zur Freude der „Plattform Land“, nun aufgenommen.
Nicht mehr alle Dienste in den großen Zentren zu konzentrieren, sondern verstärkt auch Teile der öffentlichen Verwaltung in die Talschaften zu verlegen, hatte die „Plattform Land“ in ihrem Memorandum angeregt und war damit bei den verantwortlichen Landes- und Gemeindepolitikern auf offene Ohren gestoßen. „Damit kann man die Standortvorteile des ländlichen Raumes nutzen. Eine Dezentralisierung nimmt Druck von den städtischen Zentren und senkt die Kosten für den Landeshaushalt, da Mieten in der Peripherie niedriger sind. Gleichzeitig wird der ländliche Raum dauerhaft gestärkt, wenn qualifizierte Arbeitsplätze in zumutbarer Entfernung erhalten und geschaffen werden“, fasste der Sprecher der „Plattform Land“ Leo Tiefenthaler zusammen.
Ein weiterer Vorschlag: Es sollten möglichst leer stehende Gebäude für die zu verlagernden Dienste genutzt werden. „Ein Ziel der ‚Plattform Land‘ ist genau die intelligente Flächennutzung, die unter anderem ein Leerstandsmanagement vorsieht. Leerstände sollen erhoben und diese Immobilien in der Folge wieder in Wert gesetzt werden“, erklärte Gemeindenverbandspräsident und Sprecher-Stellvertreter Andreas Schatzer.
Erste positive Beispiele in der Privatwirtschaft gebe es bereits. „Das Unternehmen „GKN Sinter Metals“ expandiert von Bruneck aus nach Sand in Taufers und nutzt dafür bestehende Strukturen, statt auf der grünen Wiese neu zu bauen“, berichtete Tiefenthaler. Gerade diese Verbindung von wirtschaftlichem Wachstum, Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum und Leerstandsmanagement ermögliche eine nachhaltige Stärkung des ländlichen Raums. Die politisch Verantwortlichen ruft die „Plattform Land“ auf, den Worten Taten folgen zu lassen und so bald als möglich mit der Verlagerung von Teilen der öffentlichen Verwaltung in die Peripherie zu beginnen.
Zur „Plattform Land“:
Die „Plattform Land“ will mit verschiedenen gezielten Maßnahmen den ländlichen Raum in Südtirol stärken. Sie wurde 2013 auf Initiative des Südtiroler Bauernbundes und des Südtiroler Gemeindenverbandes ins Leben gerufen.
In der „Plattform Land“ sind, neben den Landesabteilungen für Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft die Handelskammer Bozen sowie die Wirtschaftsverbände lvh, HGV, hds, UVS, VSF und der Raiffeisenverband Südtirol vertreten.