Von: mk
Bozen – Tourenorganisation und Erste Hilfe, Geografie und Geschichte, Fauna, Flora und Kultur – das Feld, das angehende Wanderleiter im Rahmen ihrer Ausbildung beackern müssen, ist ein breites. Vergangene Woche konnten 64 Teilnehmer ihre Ausbildung abschließen und dürfen nun Wanderungen und Exkursionen für Einzelne und Gruppen organisieren.
Seit rund drei Jahren führt die Landesberufskammer der Südtiroler Berg- und Skiführer im Auftrag des Landes auch das Sonderverzeichnis der Wanderleiter. „Wir decken damit ein breites Spektrum alpiner Kompetenzen ab“, erklärt der Präsident der Landesberufskammer, Kurt Walde, „vom Führen im hochalpinen Gelände, das den Bergführern überlassen bleibt, bis zur Begleitung auf Wanderungen, die die Wanderleiter übernehmen“.
Auch die Voraussetzungen dafür, dass diese Begleitung sachkundig und rundum kompetent erfolgt, schafft die Bergführerkammer. „Das heißt, dass wir die Aus- und Weiterbildung der Wanderleiter organisieren und die Prüfungen für die Eintragung abnehmen“, so Bernhard Mock, der in der Kammer für die Organisation von Kursen und Prüfungen für die Wanderleiter verantwortlich zeichnet.
Beide, Kurse und Prüfungen, sind alles andere als Formalitäten. So umfasst die Ausbildung nicht weniger als 240 Kursstunden, in denen den angehenden Wanderleitern eine breite Palette von Themen nähergebracht wird. „Damit begleitete Wanderungen und Exkursionen für die Teilnehmer zum Erlebnis werden, müssen die Wanderleiter den Gästen Natur und Kultur näherbringen und auch besondere Themenwanderungen anbieten können, etwa zu Sagen, zur Geologie oder auch zur heimischen Landwirtschaft“, erklärt Patrick Stuflesser, Vertreter der Wanderleiter Südtirols und Präsident der Prüfungskommission. Zudem werde dem Bereich des Notfallmanagements ein besonderes Augenmerk geschenkt: „Neben dem Erlebnis geht es schließlich auch um ein Höchstmaß an Sicherheit in allen Situationen“, so Stuflesser.
Die thematische Breite der Ausbildung spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Prüfungskommission wider. Ihr gehörten neben mehreren erfahrenen Bergführern auch eine Notärztin, eine Sanitäterin sowie zwei Wanderleiter an. Nachdem die Wanderleiter-Prüfung bereits im November hätte stattfinden sollen, dann aber wegen der Pandemie verschoben werden musste, konnte sie nun vergangene Woche abgehalten werden – „endlich“, wie die Organisatoren einhellig betonen. Auf dem Programm stand zuerst eine schriftliche Prüfung, danach mussten die Kandidaten bei Wanderungen in Kleingruppen ihr praktisches Können und ihr Wissen in Sachen Flora, Fauna und Geologie, aber auch zu umsichtigem Führen und zum richtigen Verhalten in Notfällen unter Beweis stellen.
Letztendlich haben 64 Kandidatinnen und Kandidaten Ausbildung und Prüfung erfolgreich absolviert und können nun in das Sonderverzeichnis der Wanderleiter eingetragen werden.