Reform der Genossenschaftsbanken als Herausforderung

Raiffeisen-Geldorganisation präsentiert erfreuliche Semesterbilanz 

Dienstag, 13. September 2016 | 17:33 Uhr

Bozen – Die Raiffeisen-Geldorganisation hat sich im ersten Halbjahr 2016 als krisenfest und stabil erwiesen und dies trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der strukturellen Veränderungsprozesse im Bankenbereich. Dies bestätigen die zufriedenstellenden Semesterergebnisse der 47 Südtiroler Raiffeisenkassen und der Raiffeisen Landesbank.

Die Kundenausleihungen sind zum 30.6.2016 um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstichtag gestiegen und erreichen den Wert von 9,9 Mrd. Euro. Die Kundeneinlagen verzeichnen einen Zuwachs von 3,9 Prozent und belaufen sich auf 11,1 Mrd. Euro. Der Reingewinn für das erste Semester 2016 beträgt 40,1 Mio. Euro, der Vorjahreswert lag bei 48,2 Mio. Euro.

Aktueller Stand zur Reform der italienischen Genossenschaftsbanken 

Zu den derzeit größten Herausforderungen für die Raiffeisen-Geldorganisation in Südtirol zählen die Beteiligungen an den Sanierungsmaßnahmen für italienische Krisenbanken und die Umsetzung der Reform der Genossenschaftsbanken. Die Möglichkeit der Gründung einer eigenen Bankengruppe für die Südtiroler Raiffeisenkassen wurde im Frühjahr 2016 gesetzlich verankert. Seitdem wird in der Raiffeisenorganisation in mehreren Arbeitsgruppen intensiv an der Bildung einer genossenschaftlichen Bankengruppe gearbeitet.

Schwerpunkt ist das Einreichprojekt der Raiffeisen Landesbank bei der Banca d’Italia. Darin werden zentrale Themen wie der Verbundvertrag, der das Zusammenwirken zwischen den Raiffeisenkassen und der Raiffeisen Landesbank definiert, die Befugnisse der Raiffeisen Landesbank gegenüber den Raiffeisenkassen, die Organisation des bankinternen Kontrollsystems sowie die Ausgestaltung der Bankengruppe nach den genossenschaftlichen Grundsätzen geregelt. Dies alles unter dem Aspekt, dass die bisherigen Erfolgsfaktoren der Raiffeisenkassen, wie die Markt- und Kundennähe und die lokale Verwurzelung, auch über die Reform hinaus gewahrt bleiben.

Die Konsultationsphase der im Juli veröffentlichten Durchführungsbestimmungen der  Banca d’Italia endet mit dem heutigen 13. September. Die Raiffeisenorganisation hat in Bezug auf die restriktive Auslegung des Tätigkeitsgebietes außerhalb der Provinz Bozen eine Stellungnahme abgegeben. Mit der Veröffentlichung der definitiven Durchführungsbestimmungen wird innerhalb der nächsten Wochen gerechnet. Damit dürfte auch der rechtliche Rahmen zur Ausgestaltung der genossenschaftlichen Bankengruppe definiert sein.

Von: mk

Bezirk: Bozen