Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb will die teils langen Wartezeiten für Facharztvisiten in den Krankenhäusern in den Griff bekommen.
Dazu sind mehrere Maßnahmen geplant, die heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurden.
Zusätzliches Fachpersonal und Zukauf von Leistungen in kritischen Bereichen
Zum einen wird zusätzliches Fachpersonal angestellt, zum anderen werden Leistungen von Seiten der privaten Anbieter zugekauft. An die Genossenschaft der privaten Erbringer von gesundheitlichen Leistungen in Südtirol (SAPS) erging deshalb das Angebot des Zukaufs von ambulanten Leistungen im Bereich der Rheumatologie, Augenheilkunde, Dermatologie und Orthopädie.
Vormerkung in den Apotheken
Außerdem werden die Apotheken in die Vormerkung der Facharztvisiten eingebunden.
Dort können sich die Patienten für Untersuchungen vormerken lassen und bekommen sogleich Hilfestellung, in welchem Krankenhaus des Landes sie am schnellsten zukommen.
Generell will der Sanitätsbetrieb die mobileren Patienten dazu anhalten, auch die Angebote anderer Krankenhäuser im Blick zu behalten. Wer im Heimatkrankenhaus lange auf eine Leistung warte muss, bekommt diese vielleicht in einem anderen Spital in Südtirol schon früher.
Landesweite Vormerkzentrale in frühestens zwei Jahren
Die Erwartungen bremsen muss Generaldirektor Thomas Schael hingegen hinsichtlich der Einrichtung der landesweiten Vormerkzentrale. „Diesbezüglich gehen die Meinungen und Erwartungen noch stark auseinander und wir arbeiten aktuell auf konsensfähige Lösungen hin, auch weil das Problem vor allem organisatorischer und nicht so sehr technischer Natur ist“.
Kampf den unentschuldigten Absagen
Wer seinen Termin beim Facharzt im Krankenhaus künftig versäumt und nicht rechtzeitig absagt, der wird zur Kasse gebeten. Auch diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Kosten zu reduzieren. Die Ausfallquote beträgt nämlich zwischen zehn und 15 Prozent.