Von: luk
Bozen – Südtirols Wirtschaft wächst und wächst. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP)/Kopf gehört Südtirol zu den reichsten Regionen Europas.
“Kann aber das BIP die allein entscheidende Messgröße für unser Wohlbefinden sein? Wie sieht es mit der Dimension der Schönheit aus? Liegt es nur am fehlenden Bewusstsein, dass weltweit in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft kaum darüber diskutiert wird? Was ist Schönheit und wie definiert sie sich? Welchen (verborgenen) Wert hat Schönheit in der Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft? Wie wichtig ist Schönheit für unser Glück und Wohlbefinden? Droht Südtirol die Schönheit – sein größtes Asset – zu vernachlässigen?” Internationale Experten gehen unter anderem diesen Fragen auf den Grund – beim elften Global Forum Südtirol (GFS) zum Thema „Die Schönheit & das BIP – Competitive Identity oder vernachlässigbarer Wert?“ am 20. September in der Eurac Research in Bozen.
Robert Kennedy hatte bereits 1968 eine klare Meinung dazu: „Das BIP misst alles, außer dem, was das Leben wirklich lebenswert macht“. “So misst das BIP weder die Qualität von Bildung, Gesundheit und ökologischer Vielfalt, noch die ungleiche Einkommensverteilung. Auch der Beitrag von Innovation, Forschung & Kreativität findet nur marginale Berücksichtigung. Die gute Nachricht: neue, ergänzende und alternative Indikatoren zum BIP werden vermehrt eingesetzt und diskutiert, zuletzt beim World Economic Forum in Davos. Nicht nur Neuseeland, Schweden, Dänemark und das Königreich Bhutan, sondern auch Italien setzt mit dem BES (Benessere equo e sostenibile) neue Akzente”, so die Veranstalter des GFS.
“Wie sieht es aber in Südtirol aus? Könnte Südtirol die Schönheit zu einem zentralen Markenkern oder sogar als Vision definieren? Südtirol gilt nicht nur als eine der reichsten, sondern auch schönsten Regionen Europas. Die Schönheit ist bestimmt unser größtes Asset und wir sollten uns fragen, ob in einigen Bereichen, wie z.B. im Tourismus und in der Landwirtschaft, in den letzten Jahrzehnten die Schönheit teilweise vernachlässigt wurde. Es lohnt sich deshalb umso mehr, das Bewusstsein für die Schönheit zu stärken und in der Triade Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft zu durchleuchten und – warum nicht – als Vision zu definieren?“, unterstreicht GFS Gründer und Organisator Christian Girardi.
Unter dem Titel „Schönheit, Glück, Wirtschaft – ein kraftvolles Terzett“ wird Bruno Frey, Schweizer Ökonom und Pionier der Glücksforschung, das elfte GFS eröffnen. Frey wird auf die zahlreichen Zusammenhänge zwischen Schönheit, Glück und wirtschaftlichem Erfolg eingehen und erläutern, warum Schönheit wirtschaftlich von großer Bedeutung ist und die Lebenszufriedenheit der Menschen stimulieren kann.
Im Anschluss folgen die Ausführungen von Gina Schöler, der Glücksministerin Deutschlands, welche mit ihrem Impulsvortrag „Höher, schneller, weiter mehr? – warum wir mehr Glück im Unternehmen brauchen“ aufzeigen wird, wie wichtig Zufriedenheit und Wertschätzung für persönliches Wohlbefinden, eine positive gesellschaftliche Entwicklung und eine gesunde Unternehmenskultur sind.
Abschließend wird Stefan Sagmeister, einer der weltweit renommiertesten Designer und zweifacher Grammy-Award Gewinner, mit seinem Impulsvortrag „Why Beauty matters“ anhand von Bespielen aus Architektur, Design und Wissenschaft veranschaulichen, dass Schönheit mehr ist als eine rein oberflächliche Strategie und eben nicht nur subjektiv und im Auge des Betrachters liegt. Sagmeister wird uns aufzeigen, dass wir uns nicht nur anders fühlen, wenn wir von Schönheit umgeben sind, sondern dass wir uns auch anders verhalten.
Das elfte GFS wird von Dorotea Mader moderiert.
Die rund 330 erwarteten Forumteilnehmer werden die Möglichkeit haben sich an einer spannenden Debatte zu beteiligen.
„Die Schönheit und das BIP – Competitive Identity oder vernachlässigbarer Wert?“
am 20. September 2019
von 14.30 – 19.30 Uhr
an der Eurac Research in Bozen