Von: APA/dpa
Beim Surfen im Internet wird oft unbemerkt eine Datenspur hinterlassen. Dies trifft auch auf den Firefox-Browser zu, bei dem Mitte Juli mit dem Update auf Version 128 eine Funktion namens “Websites erlauben, datenschutzfreundliche Werbe-Messungen durchzuführen” standardmäßig aktiviert wurde. Diese Funktion sammelt Informationen über die Online-Aktivitäten – verschlüsselt zwar, aber eben ohne ausdrückliche Zustimmung von Nutzern, wie Kritiker monierten.
Laut Firefox-Betreiber Mozilla hat das dahintersteckende Feature namens Privacy-preserving Attribution (PPA) das Ziel, Webseiten einerseits zu helfen, dass sie besser verstehen, wie ihre Anzeigen performen. Aber eben ohne dafür individuelle Daten von Nutzerinnen und Nutzern zu sammeln. Die Technologie hinter PPA ist komplex. Sie messe, vereinfacht gesagt, auf Browser-Ebene, wie oft eine Werbung dazu führe, dass jemand auf die Seite des Werbetreibenden gehe, fasste das Portal “Netzpolitik.org” zusammen.
Mit PPA würden keine Informationen über Browsing-Aktivitäten an irgendwen gesendet, betonte Mozilla zur Einführung des Features vor einigen Wochen. Werbetreibende Seiten würden nur aggregierte Informationen erhalten, mit denen Basisfragen über die Effektivität ihrer Anzeigen beantwortet würden. In dem Beitrag hieß es auch, dass zunächst eine kleine Anzahl an Websites die neue Funktion testen würden.
Doch nach dem Update regte sich Kritik: Während Mozilla die neue Firefox-Funktion als gut für die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer beschrieb, sahen Gegner darin eine Schwächung der Privatsphäre, berichtete “Netzpolitik.org”.
Immerhin: Das Sammeln der Daten lässt sich einfach deaktivieren. Dafür öffnen Sie Firefox und klicken auf das Dreistrich-Menü in der oberen rechten Ecke des Browsers. Wählen Sie “Einstellungen” und navigieren Sie zum Bereich “Datenschutz & Sicherheit”. Scrollen Sie nach unten bis zu “Werbeeinstellungen für Websites”. Hier finden Sie die Option zu den “datenschutzfreundlichen Werbe-Messungen”, die standardmäßig aktiviert ist. Durch Entfernen des Hakens können Sie diese ausschalten.
Warum das neue Feature ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer aktiviert wurde, erklärten die Entwickler gegenüber “heise online” übrigens so: “Wir glauben, dass zu wenige Menschen die Funktion entdeckt und aktiviert hätten, was zu einer unzureichenden Beteiligung geführt hätte, um diese wichtige Standardisierungsarbeit zu unterstützen.” Man sei davon überzeugt, dass diese Funktion einen starken Schutz der Privatsphäre der Nutzer böte, wenn sie aktiviert sei und großflächig genutzt werde.
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