Von: bba
Bozen – “Enkeltaugliches Wirtschaften ist die neue Mission, der wir uns alle stellen müssen.“ Mit diesen Worten hat sich Verbandspräsident Heiner Oberrauch an die über 250 Unternehmerinnen und Unternehmer gewandt, die gestern im Messner Mountain Museum in Schloss Sigmundskron zum ersten vom Unternehmerverband Südtirol organisierten Sommerfest gekommen waren.
In seiner Begrüßung erklärte Oberrauch, wieso auch für die Unternehmen die Nachhaltigkeit entscheidend ist: „Erstens: Aus Verantwortung für unsere Welt und für ein enkeltaugliches Wirtschaften. Zweitens: In der Nachhaltigkeit besteht ein riesiges Potenzial für technologische Entwicklung und Innovation. Energieeffizienz, sparsamer Umgang mit kostbaren Ressourcen, Entwicklung von umweltfreundlichen Lösungen für Mobilität, Wohnen und Arbeiten. In vielen diesen Bereichen sind unsere Unternehmen schon neue Wege gegangen und diese Wege gilt es konsequent weiter zu beschreiten. Drittens: der Kampf um die besten Talente spielt sich weltweit ab. Gerade jüngere Generationen haben eine stärkere Sensibilität für Nachhaltigkeit entwickelt. Unternehmen, die in Nachhaltigkeit investieren, sind für sie auch attraktivere Arbeitgeber und das ist gerade jetzt, wo der Arbeitskräftemangel immer größer wird, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Es geht aber nicht nur um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich erlebe es selbst jeden Tag: stimmt die Wertehaltung eines Unternehmens mit jener seiner Mitarbeiter überein, dann ist auch ihre Leistungsbereitschaft größer. Viertens: es ist eine große Chance für unser Land. Beim Klimaschutz braucht Südtirol Leuchtturmprojekte. Wir haben hier einige Vorschläge gemacht: die gesamte Flotte des öffentlichen Personenverkehrs auf Elektro- oder Wasserstoffbusse umzustellen; sichere Parkgaragen für E-Bike in allen Bahnhöfen errichten; die Möglichkeiten von E-Bike und E-Auto-Verleih ausbauen; innovative Marketingkonzepte umsetzen.“
Oberrauch kündigte zudem einige konkrete Initiativen an, die der Unternehmerverband voranbringen wird: „Wichtig ist, dass wir vor unserer Haustür kehren, dass wir als Verband und Unternehmer unseren Beitrag leisten, um unsere Unternehmen, unser gesamtes Land, nachhaltig aufzustellen. Einerseits in der Interessensvertretung, aber gleichzeitig auch als Hilfestellung in der Dienstleistung und Beratung. Wir werden in den kommenden Wochen gezielte Informationsveranstaltungen organisieren, ein innovatives Check-Up-Tool für Nachhaltigkeit im Unternehmen anbieten, und auch den ökologischen Fußabdruck unserer Industrie genauer untersuchen, um mit messbaren Daten aufzuzeigen, wo wir gut aufgestellt sind, aber auch wo es Verbesserungspotenziale gibt. Die Innovationskraft unserer Betriebe auch in den strategischen Bereichen wie Wasserstoff, Elektromobilität oder nachhaltiges Bauen stimmen mich zuversichtlich. Jedes Unternehmen muss im Bereich der Verpackung möglichst viel weglassen. Jeder muss seine Hausaufgaben machen. Unsere Unternehmen sind mutig und können noch mehr!“
Im Anschluss an die Einleitung von Präsident Oberrauch ergriff Hausherr Reinhold Messner das Wort, und legte in einem eindrucksvollen Beitrag seine Idee von Nachhaltigkeit dar. Der Abend endete mit einem get-together, bei dem die Unternehmerinnen und Unternehmer Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch hatten.