Gesetzgebungsausschuss hat Weichen gestellt

“Stärkung der örtlichen Tourismusvereine: Finanzierung sichern”

Donnerstag, 03. August 2017 | 12:52 Uhr

Bozen – “Die Geldmittel aus der Gemeindeaufenthaltsabgabe sollen gemäß des Grundgedankens primär den örtlichen Tourismusvereinen zur Verfügung stehen. Maximal 25 Prozent der Ortstaxe sollen hingegen die überregionale touristische Vermarktung fördern.” Im Gesetzgebungsausschusses, der sich kürzlich mit dem Landesgesetz “Ordnung der Tourismusorganisationen” befasste, forderte Landtagsabgeordneter Albert Wurzer diese Deckelung, die ihm vom Landeshauptmann zugesichert wurde.

“Um die Reorganisation der Tourismusorganisationen auf ein gutes Fundament zu stellen, müssen wichtige Rahmenbedingen berücksichtigt werden. Dazu gilt es, organisatorische, strukturelle, aber natürlich auch finanzielle Aspekte zu beachten”, sagt Landtagsabgeordneter Albert Wurzer. Ihm ist es besonders wichtig, dass die Finanzierung der örtlichen Tourismusvereine weiterhin gesichert bleibt. Mindestens 75 Prozent aus den Einnahmen der Ortstaxe sollten es den Tourismusvereinen neben Landes-, Gemeinde- und Mitgliedsbeiträgen – ermöglichen, ihrer Aufgabe gerecht zu werden und sie nach außen hin zu stärken. “Genannter Prozentsatz wird in den Vereinbarungen zwischen Land und Gemeinden, im Rahmen der Gemeindefinanzierung, festgeschrieben”, kündigt Wurzer an. Dies habe Landeshauptmann Arno Kompatscher auf der jüngsten Sitzung des Gesetzgebungsausschusses angekündigt.

Auch die Gemeindebeiträge müssten erhöht und so dem Leistungsspektrum der örtlichen Tourismusvereine angepasst werden, denn: “Durch die anstehenden Reorganisation wird sich dieses noch vergrößern”, betont Wurzer. 2009 hätten die Gemeinden den Tourismusvereinen noch zirka 6,1 Millionen Euro  zur Verfügung gestellt. “Dieser Betrag ist in den vergangenen Jahren auf ungefähr 3 Millionen geschrumpft und schränkt den Spielraum der Tourismusvereine entsprechend ein”, sagt Wurzer. Er freut sich deshalb über die Zusage des Gemeindeverbandspräsidenten Andreas Schatzer, eine Erhöhung des Beitrages auf mindestens 4,5 Millionen Euro anzupeilen.

Selbstverständlich müssten aber auch die Mitgliedsbetriebe einen Teil der Verantwortung in die Hand nehmen und die Tourismuswerbung mit angemessenen Beiträgen unterstützen. Im Jahre 2009 machten die Mitgliedsbeiträge noch etwa 21 Millionen Euro aus. Mittlerweile sind sie auf zwölf Millionen Euro gesunken. “Mit Einführung der Ortstaxe im Jahre 2012 wurde eine wichtige und sichere finanzielle Säule geschaffen. Fakt ist aber, dass dadurch die Beitragsbereitschaft der Mitgliedsbetriebe gesunken ist – folglich auch die Beiträge”, bedauert Wurzer.

Abgeordneter Wurzer meint zudem, dass auch vonseiten der IDM eine schnelle, gediegene und dem Dienstleistungscharakter entsprechende Organisation notwendig sei,  um dem zukünftigen – nur mehr zentral bei der IDM vorhandenen – “Beratungsteil” gegenüber den Tourismusvereinen zu entsprechen und eine optimalabgestimmte Bewerbung Südtirols zu garantieren.

Von: luk

Bezirk: Bozen