Von: Ivd
Bozen – Die jüngste Studie des Landesamtes für Statistik (ASTAT) zeigt, dass sich im Studienjahr 2022/23 fast 13.000 Südtiroler für ein Studium an italienischen oder österreichischen Universitäten entschieden haben. Besonders auffällig ist, dass Frauen häufiger den Weg an die Hochschulen wählen als Männer: 35,8 Prozent der Frauen im studierfähigen Alter sind eingeschrieben, bei den Männern sind es 25,7 Prozent. Insgesamt liegt die Universitätsbesuchsquote bei rund 30 Prozent.
Südtiroler studieren gerne daheim
Die Wahl des Studienortes zeigt eine klare Tendenz: Etwa die Hälfte der Studierenden bleibt in der Region Trentino-Südtirol. Die Freie Universität Bozen ist besonders gefragt und zieht fast ein Drittel aller Studierenden an. Auch die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe “Claudiana” und die Philosophisch-Theologische Hochschule in Brixen sind beliebte Anlaufstellen. Wer sich für eine Universität außerhalb der Region entscheidet, wählt oft Verona, Bologna, Padua oder Mailand.
Deutliche Geschlechtervorlieben bei der Wahl des Studiengangs
In den Studienfächern zeigen sich klassische Präferenzen: Fast ein Fünftel der Frauen entscheidet sich für Erziehungs- und Bildungswissenschaften, weitere 16,6 Prozent studieren im Bereich Gesundheitswesen. Männer sind hingegen stärker in den Fächern Wirtschaft und Ingenieurwesen vertreten. Vor allem in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gibt es ein deutliches Ungleichgewicht: Jeder dritte männliche Studienanfänger entscheidet sich für ein solches Fach, während der Anteil bei Frauen nur 9,5 Prozent beträgt.
Mehr Absolventinnen als Absolventen
Im Kalenderjahr 2022 haben 2.405 Studierende aus Südtirol ihren Abschluss an italienischen oder österreichischen Universitäten gemacht. Auch hier überwiegen die Frauen deutlich. Ein großer Teil dieser Absolventen hat sein Studium in Südtirol abgeschlossen, oft in den Bereichen Gesundheitswesen, Wirtschaft oder Erziehungswissenschaften. Mehr als 43 Prozent aller Absolventen wählten eine Hochschule in Südtirol, weitere 10 Prozent gingen an die Universität Trient.
Diese Zahlen zeigen nicht nur die hohe Bedeutung der Hochschulbildung in Südtirol, sondern auch, wie sich regionale Präferenzen und Geschlechterunterschiede auswirken. Während der Drang zur Universität ungebrochen ist, zeigen sich doch klare Tendenzen in der Studienort- und Fachwahl. Besonders die wachsende Zahl weiblicher Studierender könnte die Hochschullandschaft in Zukunft prägen. Die ganze Studie findet ihr auf der Website des ASTAT.
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