Von: bba
Terlan – Großer alpitronic-Tag in Terlan am Mittwoch. Am Nachmittag gab es E-Mobilität am Dr.-Weiser-Platz hautnah zum Erleben: mit modernen Elektrofahrzeugen und Veranschaulichung der Schnellladesäule hypercharger. Am Abend waren die Bürgerinnen und Bürger zur Informationsveranstaltung in den Raiffeisensaal geladen. Ziel von alpitronic ist es, die Betriebsansiedlung in einer Erweiterungszone des Gewerbegebiets zum Wohle von Gemeinde und gemeinsam mit der Bevölkerung zu gestalten: „Wir wollen ein modernes, energieautarkes Betriebsgebäude errichten, das alle Funktionen unseres Unternehmens vereint. Wir schaffen moderne Arbeitsplätze und möchten den lokalen Wirtschaftskreislauf stärken“, erklärt alpitronic-CEO Philipp Senoner.
alpitronic ist ein innovatives, einheimisches und international höchst erfolgreiches Hochtechnologie-Tech- Unternehmen, welches Schnellladesäulen für Elektroautos herstellt und zur Weiterentwicklung entsprechend Platz braucht. Einen solchen hat das heute noch in Bozen und Umgebung an mehreren Standorten tätige Unternehmen in einer Erweiterungszone des bestehenden Gewerbegebiets in Terlan ausfindig gemacht – und möchte sich dort ansiedeln. Das Betriebsgebäude soll als Green-Building, energieautark und klimaneutral im Campus-Stil verwirklicht werden: mit Kita, Forschung und Entwicklung sowie Produktion.
Am Info-Tag am Mittwoch in Terlan präsentierte sich das Unternehmen den Bürgerinnen und Bürgern: bei einem Test-Nachmittag für E-Mobilität sowie einer anschließenden Informationsveranstaltung im Raiffeisensaal. Moderator des Abends war der bekannte Journalist Eberhard Daum.
Vom Startup zum europäischen Marktführer
„Mit hypercharger sogar Tesla überholt“, so titelte das Handelsblatt mit einem Interview von alpitronic-Mitgründer Philipp Senoner. alpitronic ist in drei Jahren vom kleinen Südtiroler Ingenieurbüro zum international führenden Anbieter von Elektro-Schnelladesäulen für Fahrzeuge gewachsen. Die Gründer sind Philipp Senoner, Andreas Oberrauch, Sigrid Zanon und Alessandro Ciceri. Der spezialisierte Entwickler von Leistungselektronik für Automobilhersteller ist seit der Markteinführung seines hyperchargers – eine ultraschnelle Ladesäule von bis zu 300 kW, die ein E-Auto im Idealfall in 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent Batterieladung bringt – auf rasantem Erfolgskurs. Obwohl erst seit 2018 auf dem Markt, hat dieses Produkt in Deutschland sogar Tesla überholt und ist seitdem Marktführer.
Wichtig ist dem Unternehmen in seiner Tätigkeit auf lokale Zulieferer und Partner zurückzugreifen: „Kurze Wege und Effizienz sind in unserem technisch geprägten Sektor sehr wichtig. Wir haben heuer beispielsweise bei lokalen Zulieferern alleine bis September einen Umsatz von rund 21 Mio. Euro generiert. Auch in Terlan wird das gesamte Umfeld profitieren, von Gastbetrieben, Handwerkern, Dienstleistern, Zulieferern bis zum Einzelhandel“, so Senoner.
Hubert Hofer, Vizedirektor vom NOI Techpark in Bozen konnte die erfolgreiche Entwicklung von alpitronic in den vergangenen Jahren hautnah miterleben und ging in seiner Stellungnahme am Mittwochabend auch auf die Zukunftsentwicklung ein: „alpitronic ist ein Erfolgsprojekt und hat es vom kleinen Startup zum internationalen Technologie-Vorreiter geschafft. Es ist wichtig, so ein bedeutendes Unternehmen in Südtirol zu halten und ihm Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Davon profitiert die gesamte Wirtschaft und vor allem das nähere Umfeld.“
Entwicklungspotential für bestehende Gewerbezone
Der zuständige technische Planer, Ingenieur Ivan Stuflesser von Plan Team, ging auf die Voraussetzungen für die Erweiterung der bestehenden Gewerbezone ein: „In Zusammenhang mit der Ansiedlung von alpitronic macht es Sinn, eine größere Erweiterungszone nordwestlich des bestehenden Gewerbegebiets auszuweisen, um auch anderen interessierten Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Vorgesehen sind drei Erweiterungszonen, die nordwestlich direkt an das bestehende Gewerbegebiet angrenzen. Somit ist gewährleistet, dass sich die Produktivzone homogen in einem geschlossenen Gebiet entwickelt und keine Zersiedelung stattfindet. Auch die informell zu Rate gezogenen Landestechniker haben dies als sinnvoll hervorgehoben.“ Zugleich mit der Schaffung der Erweiterungszone sollen auch moderne Infrastrukturen errichtet werden, die allen Betrieben zugute kommen. Die direkten Anrainer erhalten eine Schutzzone.
Ingenieur Stuflesser ging auf die SUP (strategische Umweltprüfung) ein, die vom Antragssteller des Projekts eingereicht wird. Es gibt bereits positive Gutachten vom Amt für Gewässerschutz, vom Amt für Gewässernutzung, vom Labor für Luftanalyse und Strahlenschutz sowie vom Straßendienst. Die Gemeinde arbeitet derzeit zudem an einer Verkehrsstudie.
Genehmigungsverfahren läuft
Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren für das Projekt. Nach einer Klausurtagung des Gemeinderats im September hat die Gemeindekommission für Raum und Landschaft das Vorhaben positiv begutachtet und auch der Gemeindeausschuss zugestimmt. Das Projekt wird nun durch die entsprechenden Landesämter gehen. Am Ende muss dann der Gemeinderat mit einem entsprechenden Beschluss die Weichen stellen. Geht alles gut, bekommt Terlan bald ein Vorzeigeunternehmen auf internationalem Niveau.