EU-Projektpartner zu Gast in Marseille

Unternehmensnachfolge im Alpenraum

Dienstag, 21. November 2017 | 10:59 Uhr

Marseille – Für zwei Tage waren die Mitglieder der Steuerungsgruppe für das EU-Projekt C-TEMAlp Ende Oktober zu Gast in der Handels- und Industriekammer von Marseille (F). Ziel des Projektes der Europäischen Union ist es, den Fortbestand von Unternehmen im Alpenraum auf grenzüberschreitender Ebene zu unterstützen. Diskutiert wurden die Fortschritte bei der Umsetzung des Projektes und bei der Implementierung der Online-Plattform, die den Fortbestand von Unternehmen im Alpenraum sichern soll.

Das EU-Projekt C-TEMAlp (Englisch: Continuity of Traditional Enterprises in Mountain Alpine Space areas) wurde ins Leben gerufen, um sich mit dem Thema Unternehmenssicherung im Alpenraum zu beschäftigen, damit die zunehmende Entvölkerung und die Abwanderung von Unternehmen aus dem Alpenraum gestoppt beziehungsweise verlangsamt werden kann. Die Unternehmer/innen im Alpenraum müssen sich rechtzeitig auf die Betriebsübergabe vorbereiten, damit geeignete Nachfolger/innen gefunden werden können und die Betriebe überleben. Der internationale Business Transfer ist ein Ansatz dafür.

Die elf Projektpartner (Wirtschaftskammern, Entwicklungsagenturen, Innovationszentren und Universitäten) aus Italien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Slowenien und der Schweiz bieten im Rahmen des Projektes C-TEMAlp gemeinsam einen umfassenden Service mit speziellen Beratungsdienstleistungen für Betriebsübergaben an. Zudem haben sie ein Netzwerk aufgebaut, um Unternehmen auf transnationaler Ebene in der Betriebsnachfolge zu unterstützen.

Highlight Business-Transfer-Plattform

Die Teilnehmer/innen des EU-Projekts haben gemeinsam eine Business-Transfer-Plattform entwickelt https://www.business-transfer. eu/marketplace. Dieses Internetportal soll die Kontaktaufnahme und den Austausch zwischen potentiellen Käufer/innen und Verkäufer/innen von Unternehmen über die Staatsgrenzen hinaus ermöglichen. Bei dem Treffen der Projektsteuerungsgruppe in der Handels- und Industriekammer in Marseille wurden die ersten Testresultate der Business-Transfer-Plattform vorgestellt, die im Sommer in Betrieb genommen wurde.

Diese Plattform zur Unternehmensübertragung ist eine Neuheit und soll in Zukunft als Best-Practice-Beispiel für andere Länder in der EU dienen sowie auch nach der Beendigung des Projektes weiterhin für den internationalen Business Transfer genutzt werden. Die Anwendung soll dabei nicht nur auf den Alpenraum beschränkt bleiben.

Schwerpunkte des Treffens in Marseille

Im Rahmen des Treffens in Marseille wurden außerdem die nächsten Schritte des Projektes geplant. Zusätzlich haben die Teilnehmer/innen die Möglichkeiten präsentiert, die ihre jeweilige Region für den Business Transfer bietet und sich eine gemeinsame Kommunikations- und eine Monitoring-Strategie für die Servicedienstleistungen überlegt.

Die verschiedenen Projektpartner werden auch 2018 eine Reihe von Events, Tagungen und Informationsveranstaltungen organisieren, um Käufer/innen und Verkäufer/innen von Betrieben zusammenzuführen und ihre Profile in die Plattform einzutragen. Bisher haben sich über 160 Unternehmer/innen im Rahmen der so genannten Alpcafès über das Projekt informiert.

Ein besonderes Highlight des Treffens waren die Vorträge von Expert/innen aus den einzelnen Ländern zum Thema wie die Übergabe von Unternehmen auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich gelingen kann.

Die nächste Veranstaltung der Projektsteuerungsgruppe von C-TEMAlp wird im Frühjahr in Maribor in Slowenien stattfinden.

Die Hintergründe von C-TEMAlp

Das Projekt C-TEMAlp wurde von der europäischen Kommission im Rahmen des europäischen Alpenraumprogramms Interreg Alpine Space 2017 – 2020 ausgewählt und hilft dabei, die Innovationsprozesse und die Diversifizierung der Betriebe in den Bergregionen zu unterstützen. Weiters eignet es sich dafür eine Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu fördern, um einen grenzüberschreitenden Austausch zu ermöglichen. Das Projekt wurde Ende 2015 ins Leben gerufen und dauert drei Jahre lang bis Dezember 2018. Das Budget beträgt fast zwei Millionen Euro. Unternehmen, die an der Übergabe oder Übernahme von anderen Betrieben im Alpenraum interessiert sind, können sich an folgende Kontaktadresse wenden:

Von: luk

Bezirk: Bozen