Bozen

Upcycling Convention zeigt kreative Wege für nachhaltiges Wirtschaften

Dienstag, 07. Oktober 2025 | 15:57 Uhr

Von: luk

Bozen – Von Möbeln aus wiederverwendeten Materialien bis hin zu visionären Wohnprojekten – die diesjährige Upcycling Convention (UpCon) in Bozen stand ganz im Zeichen einer gemeinschaftsorientierten und ressourcenschonenden Wirtschaft. Die Veranstaltung im neuen Schenoni Urban Lab brachte Studierende, Handwerkerinnen, Designer und Familien zusammen und erwies sich als großer Erfolg.

Im Mittelpunkt standen innovative Ansätze zur Wiederverwendung von Materialien. Simone Kellerhof von der Berliner Material Mafia betonte die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Michael Wick vom Schweizer Baumarkt ROTO zeigte in einem Kurzvortrag, dass Wiederverwendung auch wirtschaftlich tragfähig sein kann – in der Schweiz könne man sogar den Beruf „Recyclist“ studieren.

Zum Abschluss sprach Andrea de Chirico vom Designstudio SUPERLOCAL über die Notwendigkeit, mit lokalen Ressourcen und Produzenten zusammenzuarbeiten. „Es geht um Menschen, Fürsorge und gemeinsames Arbeiten an einer besseren Zukunft“, sagte de Chirico.

Begleitend zur Konferenz fand ein Upcycling-Markt mit Workshops, Musik und Kulinarik statt. Der Second-Hand-Laden REX – Material und Dinge bot neuen Studierenden der Freien Universität Bozen kostenlose Küchenutensilien an – ein Beitrag zu einem nachhaltigen Studienstart.

Studierende des Studiengangs Eco-Social Design organisierten mit Circulus einen Upcycling-Wettbewerb, bei dem Besucherinnen und Besucher aus alten Materialien Musikinstrumente, Mini-Gärten oder fantasievolle Objekte bastelten. Junge Designer wie Nicola Marchiori und Brigitte Ferdigg Clara zeigten kreative Wege, um Textilreste oder alte Kleidungsstücke in neue Mode zu verwandeln.

Auch lokale Handwerker und Designer präsentierten ihre Projekte: Renarro aus Meran restauriert Lampenschirme und Möbel, während Cristinarosa Pizzinini mit ihrem Projekt Lüm aus Plastikabfällen kunstvolle Leuchtobjekte fertigt. Visionäre Initiativen wie Kaleido stellten nachhaltige Wohnkonzepte in Form gemeinschaftlicher Cohousing-Modelle vor.

Für musikalische Stimmung sorgten Auftritte von Chissà, James Bach, VYNTH und ein DJ-Set von KaToA.

„Die UpCon zeigt, wie Wiederverwendung zu einem Motor für Gemeinschaft und Kreativität werden kann“, sagte Julia Vontavon, Leiterin von REX – Material und Dinge. Professor Aart van Bezooijen von der Freien Universität Bozen hob hervor, dass die UpCon eine Plattform sei, auf der Sharing Economy, Design und Nachhaltigkeit zusammenfinden: „Dieses Jahr wurde sichtbar, wie vielfältig die Ideen für eine zirkuläre Zukunft in Südtirol sind.“

Die UpCon versteht sich nicht nur als Festival, sondern auch als Vernetzungsplattform für Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Handwerk, Kunst und Nachhaltigkeit. Ihr Ziel: Den kulturellen und wirtschaftlichen Wandel hin zu ökologischeren Lebensstilen in Südtirol sichtbar und erlebbar machen.

Bezirk: Bozen

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