22 familienbewusste Arbeitgeber haben erstmals ihr Zertifikat „Audit familieundberuf“ überreicht bekommen

Vereinbarkeit Familie-Beruf: Gewinn für Mitarbeiter und Unternehmen

Mittwoch, 22. November 2017 | 13:35 Uhr

Bozen – Familienlandesrätin Waltraud Deeg und Handelskammerpräsident Michl Ebner haben heute (22. November) im Bozner Merkantilgebäude an insgesamt 34 Arbeitgeber das Audit-Zertifikat überreicht. Insgesamt 22 familienbewusste Arbeitgeber hatten sich in diesem Jahr für das „audit familieundberuf“ entschieden und nun das erste Audit-Verfahren erfolgreich abgeschlossen, die übrigen zwölf haben bereits die weiteren Verfahrensschritte des Audits absolviert. Der Geschäftsführer der berufundfamilie Service Gmbh, Oliver Schmitz, und die Professorin an der Freien Universität Bozen, Federica Viganò, sprachen über die neuen Anforderungen für die Betriebe zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

„Eine ausgewogene Work-Life-Balance, also ein gutes Verhältnis zwischen dem Arbeits- und dem Privatleben, ist für immer mehr Menschen ein wichtiges Lebensziel“, betonte Familienlandesrätin Waltraud Deeg. „Dies beinhaltet, dass die Wahl des Arbeitsplatzes zunehmend von Faktoren wie Familienfreundlichkeit und Flexibilität geprägt werden. Familienfreundliche Unternehmen sind damit eindeutig im Vorteil, wenn es darum geht auf motivierte, gut ausgebildete und ausgeglichene Mitarbeiter bauen zu können“, sagte Deeg. Familienfreundlichkeit sei eine strategische Investition mit konkreten Vorteilen für alle Beteiligten, darum beglückwünschte Deeg die anwesenden Unternehmer für ihre Weitsicht und ihren Vorbildcharakter.

„Die Handelskammer engagiert sich seit jeher für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, denn familienfreundliche Unternehmen sind ein wichtiger Baustein für Gesellschaft und Wirtschaft. Je familienfreundlicher die Rahmenbedingungen in den Unternehmen und je besser die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Familie und Beruf vereinbaren können, desto mehr Motivation, Engagement und Einsatzbereitschaft bringen sie in den Betrieb ein“, betonte Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Das Audit ist als mehrstufiges Verfahren angelegt

Zuerst wird der Status-quo des Unternehmens erhoben, das Entwicklungspotentials ermittelt und schließlich verbindliche Maßnahmen für eine familienfreundliche Personalpolitik für drei Jahre erarbeitet. Nach der ersten Auditierungfolgen im dreijährigen Turnus zwei Re-Auditierungen (zur Optimierung und Konsolidierung). Ausgebildete Auditoren begleiten das Audit. An die Konsolidierung schließt sich das Dialogverfahren an. Damit soll eine wachsende Selbststeuerung der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben durch den Arbeitgeber erreicht werden. Diesen Prozess haben heuer erstmals 22 Unternehmen und Organisationen durchlaufen.

Weitere zwölf Arbeitgeber, die bereits in den Vorjahren das Zertifikat „audit familieundberuf“ erhalten haben, wurden heute in mehreren Stufen re-auditiert: Sie haben damit die nächste Phase des Audits, die sogenannte Re-Auditierungerreicht. Diese kann in Form einer Optimierung, Konsolidierung und Dialog erfolgen.

Europaweit anerkanntes Managementsystem

Südtirol stützt sich auf ein europaweit anerkanntes Managementsystem und orientiert sich bei der Zertifizierung der Familienfreundlichkeit von Unternehmen an den Richtlinien des „european work & family audit“, einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Deutschland.

Das „audit familieundberuf“ wurde 2004 in Südtirol erstmals durchgeführt. Die Familienagentur und die Handelskammer Bozen bemühen sich gemeinsam um eine Sensibilisierung für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Seit der Einführung des Audits haben rund 66 Südtiroler Unternehmen das Verfahren erfolgreich durchlaufen.

Informationen zum „audit familieundberuf“ sind auf der Webseite der Familienagentur  veröffentlicht. Alle Arbeitgeber, die 2017 eine Audit-Zertifizierung vorweisen, sind in einer Liste im Anhang angeführt und in der Broschürebeschrieben.

Von: luk

Bezirk: Bozen