Von: mk
Brixen – Vor einigen Jahren hatten der Feldthurner Gastwirt Franz Tauber, Kastanienbauer Norbert Blasbichler sowie Peter Righi, der damalige Direktor des Tourismusverbandes Eisacktal, eine wahrlich wegweisende Idee: Warum nicht die jahrhundertealten Kastanienhaine im Eisacktaler Mittelgebirge mittels eines eigenen Weges für alle erlebbar machen? Es entstand der „Eisacktaler Keschtnweg“, der rund 60 Kilometer von Neustift bei Brixen über das Mittelgebirge rund um Feldthurns, Villanders, Klausen und Barbian bis hin zum Schloss Runkelstein nach Bozen führt. Der gemütliche Wanderweg, der die Kastanienkultur des Eisacktals spürbar vermittelt, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer vielbegangenen Strecke für Einheimische wie auch für Gäste. Der Keschtnweg ist heute der beliebteste und bekannteste thematische Weg Südtirols.
Weiterentwicklung ist wichtig
Nun ist eine Verlängerung des Kastanienweges an Meran vorbei bis nach Schlanders angedacht, die kürzlich bei einer Auftaktveranstaltung im Walthersaal von Klausen vorgestellt wurde: „Die Kultur rund um die Kastanie wird schließlich auch in anderen Teilen Südtirols wie beispielweise rund um Prissian oder im Vinschgau gepflegt. Bestehendes und Gelebtes könnte somit besser vernetzt und damit gestärkt werden“, erläuterte Helmut Tauber, Obmann des HGV-Bezirkes Eisacktal, der durch die Veranstaltung führte.
Die Verlängerung ließe sich hierbei auf bereits bestehenden Wegen um rund 90 Kilometer umsetzen. Die Gründerväter Norbert Blasbichler und Peter Righi erläuterten in ihren Ausführungen die Entwicklung des Keschtnwegs sowie dessen Bedeutung für die Wirtschaft. Sie wiesen aber auch daraufhin, dass eine Belebung und ständige Betreuung des Weges das Um und Auf für eine erfolgreiche Positionierung sind. Die „Hausherrin“ von Klausen, Bürgermeisterin Maria Gasser-Fink, der Bezirkspräsident Walter Baumgartner und der Bürgermeister von Feldthurns, Konrad Messner, nahmen ebenso zum Keschtnweg Stellung, unterstrichen seine Bedeutung sowie die Wichtigkeit einer Weiterentwicklung.
Markenrechte gesichert
Eine Basis für die Erweiterung des Kastanienweges war die Verlängerung des Markenschutzes des Keschtnweges, da dieser nach zwanzig Jahren eine gewisse Bedeutung errungen hat und somit eine klare, markenrechtliche Grundlage für die Zukunft erforderlich war. „Der HGV ließ die Marke Keschtnweg registrieren und gilt somit als Markeninhaber. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung gewährte der HGV dem Tourismusverein Klausen, Barbian, Feldthurns, Villanders die Nutzung der Marke auf unbestimmte Zeit und gebührenfrei. Ebenso betraute der HGV den Tourismusverein Klausen mit der Verwaltung der Markennutzungsrechte“, erläutern Esther Demetz, Leiterin der HGV Rechtsabteilung und Hannes Waldmüller, Direktor von Eisacktal Marketing. „Wir können nun wiederum die Rechte für die Markennutzung an die Tourismusvereine entlang des Kastanienweges als Lizenznehmer weiterreichen. Sollten durch die Verlängerung des Weges neue Tourismusvereine hinzukommen, können auch diese auf Anfrage die Marke „Keschtnweg“ zur Bewerbung nutzen“, so Tourismusvereinspräsident Michael Oberpertinger sowie Alexander Hamberger, Direktor des Tourismusvereins Klausen, Barbian, Feldthurns, Villanders.
Mirjam Lanz, Destinationsmanagerin für die touristische Destinationsmanagementeinheit (DME) Mitte sowie Thomas Knoll, Präsident der DME West bestätigten zum Abschluss der Auftaktveranstaltung, dass nun die Weiterführung des Kastanienweges in den betreffenden DME´s besprochen wird. Die jeweilige Erhebung und Koordination vor Ort, beispielsweise die Definition der Route, die Beschilderung oder der Abschluss von Grundnutzungsverträgen, sollte dann von den jeweiligen Tourismusvereinen abgewickelt werden. Somit kann die Erweiterung des Keschntweges in Angriff genommen werden, was alle Anwesenden mit großer Aufbruchsstimmung erfüllte.