Lehrstuhl an Sigmund Feud Universität

Von Bozen nach Wien: Wechsel in das Amt des Ordinarius für Urologie

Donnerstag, 12. Januar 2017 | 11:15 Uhr

Bozen/Wien – Mit einem akademischen Festakt wird am 22. April Univ. Prof. Dr. Armin Pycha in das Amt des Ordinarius für Urologie an der Sigmund Freud Universität in Wien eingeführt. Die von Rektor Prof. Pritz geleitete Berufungsfeier ist Endpunkt einer unvergleichlichen akademischen Karriere und Beginn einer neuen Herausforderung zugleich.

Nach dem Medizinstudium und dem Ableisten des Turnusdienstes  in Südtirol begann Armin Pycha seine urologische Ausbildung am Krankenhaus Bozen.1994 wechselte er an die Medizinische Universität Wien, wo er seine Facharztausbildung abschloss und seine akademische Laufbahn begann. Noch 1996 erlangte er den Europäischen Facharzt für Urologie, avancierte daraufhin zum Oberarzt und wurde 1999 zum Vorstandsstellvertreter der Urologischen Klinik ernannt. In seiner Wiener Zeit widmete sich Armin Pycha gleichermaßen der Forschung wie auch der Lehre. Seit 1997 war er Verantwortlicher für die Aus- und Fortbildung der Universitätsassistenten gemäß den EBU-Normen und war auch Verantwortlicher für die Europäische Zertifizierung der Universitätsklinik für Urologie. Zeitgleich forschte er am Blasenkarzinom, dessen Ursprüngen und an sensibleren Methoden des Nachweises.

Er setzte erstmals Chromosomenveränderungen als Prognosefaktoren ein und damit gelang ein Quantensprung in der Vorhersagbarkeit der Aggressivität eines Blasentumors. Mit diesem Thema habilitierte er 1999 an der Universität Wien um im Jahr 2000 zum Außerordentlichen Universitätsprofessor für Urologie und Kinderurologie ernannt zu werden. Im April 2000 wechselte er wieder nach Südtirol, wurde Primar an der urologischen Abteilung Bozen und leitet diese bis zum heutigen Tage. Sein Abgang von der Universität hinderte ihn nicht daran weiterhin zu forschen. Über 230 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften weltweit hat er seitdem publiziert, wobei seine Forschung immer auch einen Praxisbezug aufweist. 2009 gab er mit zwei Co-Autoren ein Lehrbuch über die Verwendung von Dickdarm in der urologischen Chirurgie heraus, mittlerweile ist die zweite Auflage vergriffen und die dritte in Vorbereitung.

Weiters hat er 15 Kapitel für diverse urologische Lehrbücher verfasst und über 500 Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen gehalten.  2006 wurde er zum Member des European Board of Urology berufen und 2014 zum Board of Examiners des Fellow of European Board of Urology. Damit ist er auf europäischer Ebene mitverantwortlich für die Ausbildung angehender Fachärzte. Er war Gastprofessor in Wien, Verona, Mailand, München und Fulda, leitete Operationskurse für den Nachwuchs der Gesellschaft der Deutschen Urologen  und war Guideline-Herausgeber der International Consultation on Urological Diseases für das invasive Blasenkarzinom 2015. In seiner eigenen Abteilung wurde eine strukturierte Ausbildung etabliert, europäisch zertifiziert und zweimal mit Höchstnote rezertifiziert. Mittlerweile sind drei seiner Mitarbeiter ihrerseits habilitiert und weitere sind in Erwartung der akademischen Lehrbefugnis.

Im Sommer wurde Prof. Pycha eingeladen sich für das Ordinariat für die Sigmund Freud Universität zu bewerben. Eine Kommission bewertete die internationalen Bewerbungen im Vorfeld und entschied sich für Prof. Pycha. Der Rektor, Prof. Pritz erteilte ihm den Ruf Ende November. Der Sanitätsbetrieb in Person von Dr. Umberto Tait unterstützt Prof. Pycha‘s künftige Aufgabe voll und ganz. Schlussendlich ist die Berufung auch eine Anerkennung für den Sanitätsbetrieb, das Krankenhaus Bozen und die Abteilung Urologie. Letztere, weiterhin geleitet von Prof. Pycha, wird zur Lehrabteilung der Sigmund Freud Privat-Universität in Wien.

Von: mk

Bezirk: Bozen