Von: luk
Bozen – Es war einer der ersten Sektoren, welcher nach dem Lockdown die Arbeit wieder aufnehmen durfte. Inzwischen sind mehrere Wochen vergangen. Auf Südtirols Baustellen herrscht mittlerweile wieder rege Tätigkeit. Eine Zwischenbilanz und ein Ausblick.
Als kritisch und vorsichtig bezeichnet Baugruppenobmann Hubert Gruber die derzeitige Stimmung in der Bauwirtschaft. „Während im April noch viele Arbeiter in Lohnausgleich waren, sind seit 1. Mai nun mehr oder weniger alle Angestellten wieder im Einsatz. Das kleinstrukturierte Gefüge zahlreicher Südtiroler Betriebe hatte in der Krisensituation sicherlich den Vorteil, dass man flexibler agieren konnte. Viele Großunternehmen haben es im Vergleich wesentlich schwerer“, berichtet Gruber.
Derzeit werden alle Arbeiten fortgesetzt, welche im Zuge von Covid-19 eingestellt wurden. Es gebe viel zu tun, private wie öffentliche Bauherren wollen ihre verschobenen Arbeiten so schnell wie möglich abschließen. Neue kurzfristige Aufträge seien momentan allerdings keine in Sicht. „Obwohl die Baubranche derzeit noch gut ausgelastet ist, befürchte ich einen wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2021. Heuer werden wir sicher noch mit einem blauen Auge davonkommen. Was danach ist, wenn Investitionen und Bauprojekte ausbleiben, ist fraglich“, zeigt sich Gruber besorgt. Dennoch bestimmt vorsichtiger Optimismus die aktuelle Situation. Architekten und Planer berichten von verschiedenen Bauvorhaben von Privatpersonen und Unternehmern. „Der eine oder andere entscheidet sich jetzt für die Umsetzung seines Bauprojektes, auch weil sich die Bauherren sicher sind, die gewünschte Firma für die Ausführung der Arbeiten beauftragen zu können. Gut ist, dass es derzeit keine negativen Preisentwicklungen gibt und es den Betrieben gelingt, die bestehenden Preise zu halten. Preiskämpfe können wir uns aktuell nicht leisten“, sagt der Baugruppenobmann.
Zum Schutz der Gesundheit aller Baubeteiligten müssen alle vorgeschriebenen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Ein weiterer Lockdown sei nicht verkraftbar. Umso wichtiger sei die Verwendung von Mundschutzmasken, Handschuhen und die Einhaltung der Sicherheitsabstände, so der Appell des lvh.