Von: luk
Bozen – Anlässlich des Welttierschutztages am 5. Oktober fordert die VZS von der Politik die Schaffung eines verständlichen öffentlichen Tierwohl-Labels und höhere Standards in der Nutztierhaltung. Laut dem Fleischobservatorium Agriumbria wurden 2016 in Italien im Durchschnitt 79 kg Fleisch, davon 37 kg vom Schwein, 21 kg vom Rind und 19 kg vom Huhn verzehrt (in Deutschland und Frankreich je 86 kg). “Den Verbrauchern ist es mittlerweile auch wichtig, dass Kuh, Schwein und Huhn vorher gut gelebt haben. Laut einer im März 2016 veröffentlichten Studie von Eurostat sind 59 Prozent der Europäer bereit mehr für Fleisch mit Tierwohl zu zahlen”, so die VZS.
In der Umfrage der Verbraucherzentrale Südtirol und der Freien Universität Bozen von 2015 gaben nur wenige Konsumenten an, mit den heutigen Haltungspraktiken zufrieden zu sein. Besonders die Hühner- und Schweinefleischproduktion sorgen für Bedenken. 93 Prozent der Befragten denken, dass die Produkte eines gesunden und artgerecht gehaltenen Tieres auch gesünder für den Menschen sind. Dementsprechend wäre ein hoher Anteil der Befragten (86 Prozent) bereit, für Produkte mit „Tierwohl-Garantie“ mehr zu bezahlen.
“Doch bislang können Verbraucherinnen und Verbraucher im Supermarkt nur schwer erkennen, ob das Fleisch aus artgerechter Haltung stammt. Wer Wert auf Tierschutz legt, hat zwar mit Bio-Fleisch eine verlässliche Kennzeichnung. Doch nicht jeder kann sich Bio-Fleisch leisten. Ein verständliches Tierwohl-Angebot zwischen bio und konventionell ist dringend nötig. Die Verantwortlichen müssen die Entwicklung eines öffentlichen Tierwohl-Labels vorantreiben und dabei die Erwartungen der Verbraucher berücksichtigen“, sagt Walther Andreaus, Geschäftsführer der VZS.
VZS fordert mehr Transparenz
Mehr Transparenz fordert die VZS und schlägt ein Tierwohl-Label mit zwei Stufen vor: Einer Einstiegsstufe, die deutlich über den gesetzlichen Mindeststandards liegt, und einer Premiumstufe, die höheren Anforderungen genügt.
Weitere Maßnahmen für mehr Tierschutz
Bei Eiern können Verbraucher anhand der Nummerncodes erkennen, aus welcher Haltung diese stammen. “Auch für Fleisch braucht es eine einfache Kennzeichnung – am besten EU-weit. Die Regierung sollte mit einer nationalen Haltungskennzeichnung vorangehen und sich in der EU für eine gemeinsame Lösung stark machen. Wenn man den eigenen Fleischkonsum reduziert und weniger oft Fleisch isst – was im Übrigen auch für die Umwelt und die eigene Gesundheit vorteilhaft ist –, kann man sich dafür eine bessere Qualität leisten”, heißt es von der VZS abschließend.