Von: bba
Bozen/Meran – Seab und Stadtwerke Meran arbeiten zusammen an der Einführung eines wasserstoffbetriebenen Elektro-Müllwagens mit Brennstoffzellen
Die beiden Stadtwerke der Gemeinden Bozen und Meran, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Innovative Technologien Bozen (IIT), beteiligen sich seit 2018 am europäischen Projekt Revive zur Einführung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen und Wasserstoffantrieb für die Abfallsammlung. Nun planen sie den Einsatz eines mit Wasserstoff betriebenen Elektro-Abfallsammelfahrzeugs zur gemeinsamen Nutzung.
Am europäischen Projekt Revive (Refuse Vehicle Innovation Validation) sind 13 Partner aus sieben europäischen Standorten beteiligt: Amsterdam, Breda, Groningen, Helmond in den Niederlanden, Antwerpen in Belgien, Bozen und Meran. In den vergangenen Jahren arbeiteten drei Projektpartner, der Fahrzeughersteller E-Trucks Europe sowie die Brennstoffzellenlieferanten Swiss Hydrogen und Symbio F-Cell an der Entwicklung eines leistungsstarken Müllwagens mit Brennstoffzellen.
„Diese Technologie ermöglicht es, elektrische Energie zu gewinnen durch Verbrennung von Wasserstoff mit Sauerstoff und Bildung von Wasserdampf, verursacht keine Emissionen und trägt somit zur Reduzierung der Luftverschmutzung bei. Es ist eine der wenigen Alternativen zur Dekarbonisierung von schweren Nutzfahrzeugen“, informiert Seab-Präsident Rupert Rosanelli.
Vergangenen Februar trafen sich die Projektpartner in Amsterdam, um über die Fortschritte des Projekts zu berichten. Das Treffen bat auch die Gelegenheit, die Strategien der niederländischen Stadt zu erforschen, die zwei Elektro-Abfallsammelfahrzeuge einsetzen wird. Amsterdam setzt stark auf eine Nachhaltigkeitspolitik und auf grünen Infrastrukturen. Die Gemeinde hat kürzlich wichtige Schritte in diese Richtung gemacht: Bis 2025 werden alle Taxis in der Stadt elektrisch sein und auch die Stadtbusgesellschaft wird den öffentlichen Transport komplett elektrisieren. Das Projekt Revive ist Teil dieser Nachhaltigkeitspolitik. Bereits heute sind 50 Prozent der Fahrzeuge zur Abfallsammlung und die Kehrfahrzeuge in der Altstadt hybrid- oder vollelektrisch angetrieben. Der Plan der Stadt ist, die Dieselfahrzeuge bis 2025 vollständig zu ersetzen.
Seab und Stadtwerke Meran planen nun den gemeinsamen Einsatz eines Fahrzeugs. „Das Projekt steht im Einklang mit der Tatsache, dass immer mehr europäische Städte das Ziel ‚Null Emissionen‘ anstreben, auch durch Beschränkungen des Zugangs von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu den Innenstädten. Der Einsatz dieser nachhaltigen Technologie ermöglicht die Reduzierung von Lärm und Abgasemissionen, es ist ein wichtiger Schritt zu einer umweltschonenden Abfallentsorgung“, erklärt Claudio Vitalini, Direktor der Stadtwerke Meran.
Das Projekt Revive wird von der Technologieinitiative „Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking” finanziert, hinter der neben der EU-Kommission die europäischen Wasserstoffverbände stehen. Das vorrangige Ziel der Initiative für den Zeitraum 2014 bis 2024 ist der Aufbau einer „starken, nachhaltigen und weltweit wettbewerbsfähigen Brennstoffzellen- und Wasserstoffbranche“ in der europäischen Union.