Branche ist in Sorge

Weniger Nachwuchsbäcker – weniger frisches Brot

Mittwoch, 16. November 2022 | 12:07 Uhr

Bozen – Die Bäckerei “Franziskaner” hat seit Kurzem die Produktion von Croissants ausgesetzt. Die Bäckerei “Hackhofer” mit sechs Filialen musste die Produktion von gewissen Brötchen einstellen. Der Grund ist laut der Zeitung Alto Adige derselbe: Personalmangel in der Backstube.

“Bäcker und Konditoren sind derzeit schwer zu finden”, wie die Unternehmen mit Sorge betonen. Die Lage werde sich voraussichtlich auch nicht verbessern, wohl eher verschlimmern, denn es fehle am Nachwuchs. Man behelfe sich gerade mit Notlösungen und einer Einschränkung des Sortiments.

Sandro Pellegrini von der Bäckerinnung im hds kann dies nur bestätigen: Nicht nur in Südtirol, sondern auch auf gesamtstaatlicher Ebene seien Bäcker und Konditoren rar gesät. Der Beruf ziehe immer weniger Nachwuchs an, auch weil die Leidenschaft für das Handwerk abhanden komme. Das Problem der Arbeitszeiten in der Nacht lässt Pellegrini nur bis zu einem gewissen Punkt gelten, denn mittlerweile passe sich die Branche an. Bäcker würden auch von 8.00 bis 15.00 Uhr arbeiten können.

Andreas Hackhofer von der Bäckerei “Hackhofer” sieht ebenfalls ein geringeres Interesse der Jugend für das Bäckerhandwerk. Heutzutage seien die Jugendlichen anders. “Sie wollen sich nicht die Hände schmutzig machen und kleben an ihren Smartphones. Gewisse Berufe sind für sie uninteressant geworden.” Die neue Generation habe nur wenig Lust zu arbeiten. “Setzt sich dieser Trend so fort, sterben gewisse Berufe in einigen Jahren aus.”

Von: luk

Bezirk: Bozen