Von: luk
Bozen/Trient – Wegen der Pandemie hatte das Finale verschoben werden müssen, doch Freitag vergangener Woche war es soweit: Im MUSE in Trient prämierte die Jury die besten Forschungsprojekte des überregionalen Wettbewerbs, an dem Schüler und Schülerinnen aus Südtirol, dem Trentino, Tirol und Graubünden teilnehmen. In der Kategorie „Grundlagenforschung“ erhielt Leonhard Kohl-Lörting aus Tirol den ersten Preis mit einer Computersimulation zyklischer chemischer Reaktionen. In der Kategorie „Produktentwicklung“ gewann Noa Sendlhofer aus Graubünden, der einen sechsachsigen Low Cost Roboterarm entwickelt hatte. In dieser Kategorie erzielte die Flugmaschine „Droid“ der Schüler des wissenschaftlichen Gymnasiums Rainerum Platz drei – das einzige prämierte Projekt aus Südtirol.
Die Sieger erhielten jeweils einen Geldpreis von 3.000 Euro, gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Die Geldpreise für die anderen Projekte finanzierten die den Wettbewerb organisierenden Institutionen: Eurac Research, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Autonome Provinz Trient und Schweizerische Alpine Mittelschule Davos.
„Das Finale musste im April verschoben werden, und wir sind glücklich, dass es jetzt trotz der Einschränkungen auf Grund der Corona-Pandemie live stattfinden konnte. Leider waren einige der Jugendlichen wegen Arbeit oder Studium verhindert, aber diejenigen, die dabei sein konnten, zeigten wie immer großen Enthusiasmus und waren beeindruckend gut vorbereitet“, erklärt Karin Amor von Eurac Research, Koordinatorin des Wettbewerbs.
Den ersten Preis in der Kategorie „Grundlagenforschung“ sicherte sich Leonhard Kohl-Lörting mit der Computersimulation der Belousov-Zhabotinsky Reaktion. Es handelt sich dabei um eine sogenannte „oszillierende“ Reaktion, die als chemisches Modell für Nicht-Gleichgewichtsphänomene dient.
In der praxisorientierten Kategorie „Produktentwicklung“ siegte Noa Sendlhofer mit dem Prototyp eines sechsachsigen Roboterarms, den er entwickelte und konstruieren ließ. Der Arm ist in der Lage, alltägliche Tätigkeiten auszuführen, etwa eine Flasche hochzuheben.
Insgesamt waren fünf Südtiroler Projekte eingereicht worden; zwei davon wählte die regionale Jury für das Finale aus, darunter den „Droiden“ der Schüler des Rainerums, der den dritten Preis in der Kategorie „Produktentwicklung“ erhielt. Die Flugmaschine, ein Hybrid aus Drohne und Modellflugzeug, wurde von Schülern verschiedener Klassen so programmiert, dass sie wendig und schnell durch die engen Südtiroler Täler fliegen kann. Dank eines Autopiloten, der künstliche Intelligenz einsetzt, überwindet die Flugmaschine Hindernisse, und ihre modularen Sensoren liefern Aufnahmen, die den Landwirten helfen, Schädlingsbefall zu erkennen.
Neu vergeben wurde in diesem Jahr der Sonderpreis der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, der Projekte auszeichnet, die besondere Bedeutung für die Regionen und das Alltagsleben der Jugendlichen haben. Einen zweitägigen Studienaufenthalt in Brüssel gewannen die Schüler des „Istituto tecnico, economico e tecnologico“ in Trient, die eine Website und eine App entwickelt hatten, um Schulen die Organisation von Vertretungsstunden zu erleichtern.
Der Wettbewerb „Junge Forscher gesucht!” fand in diesem Jahr zum achten Mal statt; er richtet sich an 16- bis 20-Jährige aus dem Kanton Graubünden, Tirol, Südtirol und Trentino.