Klimahäuser machen mehr als 30 Prozent aus

Wobi auf dem Weg zur energetischen Nachhaltigkeit

Samstag, 04. März 2023 | 19:02 Uhr

Bozen – Eine der wichtigsten Herausforderungen, die auch im öffentlichen Wohnbau zu bewältigen sind, um Gebäude effizient und nachhaltig zu gestalten, ist die Fähigkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Das Engagement für die Umwelt ist auch im Gebäudesektor ein Vorrecht, es ist wichtig, sich auf die Planung und Realisierung mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu konzentrieren.

Das Wobi analysiert die möglichen Interventionsmöglichkeiten im Bereich des Photovoltaiks durch eine erste Analyse, die von Euregio Plus SGR koordiniert wird, einem Unternehmen, mit dem das Institut bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat. Mit Hilfe von Eurac wird man mit der Identifizierung von Gebäuden beginnen, die für diese Art von Anlagen geeignet sind. Das Ziel der Projekte und Studien ist immer auf die Lebensqualität der Mieter ausgerichtet. Das Institut will die Familien durch energieeffizientere Gebäude mit der Bewältigung der hohen Energiekosten unterstützen, was in erster Linie zur Senkung des Verbrauchs und folglich der Rechnungen beiträgt.

Präsidentin Francesca Tosolini erklärt: “Es gibt noch viele Möglichkeiten, um unsere Häuser nachhaltig zu gestalten. Das Wobi ist mit seinen über die ganze Provinz verteilten Immobilien für erhebliche ökologische und sozioökonomische Auswirkungen verantwortlich. Wir sind als Institut schon seit einiger Zeit auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Bedeutende energetische Sanierungen werden durchgeführt, an denen mehrere Gemeinden beteiligt sind und sein werden. Heute müssen wir weitere Konzepte und Projekte in Zusammenarbeit mit Fachleuten entwickeln, wie z.B. mit dem Inhouse Unternehmen der Provinz Euregio Plus, mit dem sich das Wobi auch der Fotovoltaik-Technologie nähert. Das Thema der energetischen Strategie kann einen großen Einfluss auf die soziale Rolle des Instituts haben.”

In den letzten fünf Jahren wurden mehr als tausend Wohnungen in energetische Sanierungsprojekte einbezogen, die mindestens um zwei Energie – Klassen (60 Prozent) gestiegen sind. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf etwa 60 Millionen Euro, zusätzlich zu den Arbeiten an einzelnen Wohnungen. In den nächsten fünf Jahren plant das Wobi Sanierungsarbeiten an etwa 50 Gebäuden im ganzen Land. Diese reichen vom Austausch von Fenstern und Türen bis hin zur kompletten energetischen Sanierung einschließlich Isolierung, Heizung und Dächern.

Tosolini: “Die Art und Weise mit der wir bauen, die Materialien, mit denen wir es tun und die Sanierung bestehender Teile sind grundlegend um die Lebensdauer eines Gebäudes zu verlängern. Diese Elemente stehen voll und ganz im Einklang mit dem Schwerpunkt des Instituts, welches die Gebäude mit besonderem Augenmerk auf Qualität baut und renoviert. Qualität bedeutet Wohlbefinden und somit auch Komfort. Wobi-Gebäude müssen nicht nur energieeffizient sein, sondern auch eine hohe Zufriedenheit der Mieter gewährleisten. Etwa 180 Gebäude, deren alleiniger Eigentümer das Wobi ist, sind Kima Haus-zertifiziert (Klassen A-B-C). Das sind mehr als 30 Prozent der Gebäude des gesamten Immobilienbestands des Wobi, das sich auf 550 Gebäude beläuft.

In diesem Sinne ist das Wobi ein Vorreiter gewesen. In den 1990-er Jahren wurde das erste Mehrfamilienhaus nach den Richtlinien der Klima Haus Agentur in Bozen errichtet und ein innovatives kontrolliertes Belüftungssystem eingeführt, das den dort lebenden Mietern erhebliche Einsparungen bei den Heizkosten ermöglichte.

Im gleichen Zeitraum entwickelte sich eine große Aufmerksamkeit und Sensibilität für nachhaltiges Bauen, Umweltverantwortung und natürlich Energieeinsparung. Zur Unterstützung dieser neuen Konzepte wurde das erste Gebäude nach den Prinzipien der Bioarchitektur errichtet. Im selben Zeitraum wurde im Wobi eine Art Labor geschaffen, das zur Entwicklung eines Qualitätskonzepts führte, welches vom Entwurf der Gebäude bis zu deren Realisierung reichte.

In den letzten zehn Jahren wurde die Durchführung von Wettbewerben auch für kleinere Wohneinheiten systematisch eingeführt, was zu einer weiteren Verbesserung der Qualität der fertiggestellten Gebäude beigetragen hat.

Was den Superbonus betrifft, wird das Regierungsdekret über die Abtretung der Steuerbegünstigung nur begrenzte Auswirkungen auf die vom Wobi geplanten Bauten haben. Die meisten sind bereits fertiggestellt und werden somit nicht benachteiligt; das Gleiche gilt für jene Bauten, die zwar noch nicht abgeschlossen sind, aber dennoch realisiert werden können, da die entsprechenden Unterlagen bereits eingereicht wurden. Es wird erwartet, dass nur ein kleiner Teil der für 2023 geplanten Bauten in gemischten Kondominien aufgrund des neuen Dekrets nicht realisiert werden kann.

Von: mk

Bezirk: Bozen