Bozen – Weitere Unterkünfte für Wohnungslose ausfindig machen: Dafür ziehen Land, Gemeindenverband und Bezirksgemeinschaften an einem Strang. Auch um für den nächsten Winter gerüstet zu sein.
Ob Asylbewerbende, Obdachlose oder Ukraine-Flüchtlinge: Das Land arbeitet gemeinsam mit den Bezirksgemeinschaften und Gemeinden an mittel- und langfristigen Strategien im Bereich der Unterkünfte für wohnungs- und obdachlose Menschen in Südtirol. Die Bereitstellung solcher Unterkünfte war Gegenstand einer Online-Videokonferenz am heutigen Nachmittag, an der Landeshauptmann Arno Kompatscher und Soziallandesrätin Waltraud Deeg, der Präsident des Gemeindenverbandes Andreas Schatzer, die Vizepräsidenten des Gemeindenverbands und die Präsidenten der Bezirksgemeinschaften teilgenommen haben.
“Diese Aussprache war mir ein Anliegen”, erklärte Landeshauptmann Kompatscher, “um uns über die Ist-Situation im Bereich Obdach- und Wohnungslosigkeit in Südtirol auszutauschen. Derzeit befinden sich fixe Ganzjahresunterkünfte für Obdachlose fast ausschließlich in Bozen, dazu einige in Bruneck, Brixen und Meran. Die territoriale Aufteilung muss besser gelingen.”
Auch Soziallandesrätin Deeg unterstrich, dass es bei der Thematik der Wohnungslosigkeit gelte, gemeinsam mit allen Beteiligten auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene neue Lösungen anzudenken: “Kurzfristig gesehen arbeiten wir bereits an den notwendigen Anforderungen für den Winter 2023/24. Genauso sind wir dabei, eine international aufgestellte Gruppe von Expertinnen und Experten einzusetzen, die an mittel- und langfristigen Lösungsmöglichkeiten in Südtirol arbeiten wird.”
Der Präsident des Gemeindenverbands Andreas Schatzer unterstrich die Zielsetzung, in allen Bezirken zumindest eine gewisse Zahl an verfügbaren Unterkünften für Obdachlose im weiteren Sinn zu ermitteln, um die Landeshauptstadt Bozen künftig entlasten zu können.
Dringend benötigt: Unterkünfte für Familien
Was die Kälteschlafplätze betrifft, so stehen derzeit 314 in sechs Winterunterkünften in Südtirol zur Verfügung, berichtete Michela Trentini, Direktorin der Landesabteilung Soziales. Weiters gibt es derzeit elf CAS-Einrichtungen (Centri di Accoglienza Speciale). In diesen finden Asylbewerbende eine vorübergehende Unterkunft. Dabei werden von staatlicher Seite die Voraussetzungen festgelegt und überprüft, das Land trägt anschließend Sorge für eine Unterbringung in geeigneten Räumlichkeiten. Weitere Immobilien, die als CAS-Einrichtungen geeignet sind, werden dringend benötigt, so Abteilungsdirektorin Trentini. Dafür ist das Land derzeit auf der Suche vor allem nach Räumlichkeiten, die von Familien genutzt werden können. Angebote können noch bis 2. März beim Landesamt für Vermögen abgegeben werden.
In Hinblick auf die weiteren Kriegshandlungen in der Ukraine appellierte Landesrätin Deeg zudem an die Gemeinden, rechtzeitig private Unterkünfte für mögliche weitere Ukraineflüchtlinge im Frühjahr ausfindig zu machen.
Ein Problem stellen zudem Personen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung dar, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Für sie habe Südtirol beim Staat die Bereitschaft signalisiert, ein CPR (Centro di Permanenza per il Rimpatrio) für 20 bis 30 Personen zu beherbergen und wäre bereit, eine Immobilie zur Verfügung zu stellen, erklärte Landeshauptmann Kompatscher.
Was die Schließung der Kälteschlafplätze betrifft, einigten sich Landeshauptmann Kompatscher und Landesrätin Deeg mit den Teilnehmenden auf eine Schließung mit 30. April.
Von: luk
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11 Kommentare auf "Wohnungslose: “An einem Strang ziehen”"
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Jo super , über des mochn se sich Gedanken , wos ischn mit die Einheimischen , wosn seit Monate Wohnung suichn und im eigenen Dorf nix kriegen . Es herrscht Wohnungsmangel für die sebm . .zerbrecht enk übo sell an Kopf und ed über die Ukraine Flüchtlinge
Wohnen diese Einheimischen von denen du sprichst auf der Strasse? Hilft man zuerst denen die es am nötigsten haben?
jo, einheimische suachn verzweifelt wohnung ober no öfter seines es de, de von mittel-, süditalien, den “verzweiflten?” ruf der politiker noch orbeitskräfte folgend, zu ins kemmen und, weil de koane wohnung findn, sich gezwungen sechn wieder hoam zu gien! um de, de “ohnscheinend” dringend “gebraucht” wern, kümmern sich de politiker nit!
des isch übrigens in vahrn, in der gemeinde in der ander schatzer BM isch und in der er zuerst amoll “kehrn” soll, nix besser!
…das Versagen der Politik können wir ausbaden!
Soll endlich einmal die Kirche Unterkünfte zur Verfügung stellen,sie haben genug leerstehende Klöster
Weils mit dem getan wäre – erst nachdenken und dann dem Stammtischgeschätz freien Lauf lassen.
I hat a laare Hitte, meg lei kemmen, an 1000er/Munat und aufgeats😂
Ein Bekannter von mir vermietet sein Reihenhaus aktuell um 1000€ und du ne Hütte?
Nehmt einfach von den Kirchen die leeren Klöster oder Häuser, dann ist Platz genug da.
Aber Nächstenliebe verlangt die Kirche nur von den Gläubigen. 🤔
Die Kirche verlangt nur “Nächstenliebe”… sie zahlen nämlich nicht mal die IMU! Sie sollte gezwungen qerden zumindest die leerstehenden Immobilien zur Verfügung zu stellen, ansonsten IMU wie alle anderen zahlen!
@Fermet: Was für ein Gelaber….