Mehr aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gefordert

Zahl der Beschäftigten steigt – jene der Arbeitslosen auch

Montag, 04. März 2019 | 18:43 Uhr

Bozen – In Südtirol steigt die Zahl der Beschäftigten ebenso wie jene der Arbeitslosen. Dies geht aus der heute veröffentlichten monatlichen Erhebung der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt des Landes hervor.

„Was wie ein Widerspruch erscheinen könnte, zeigt vielmehr, wie unser Arbeitsmarkt ausgestaltet ist. Es gibt eine große Anzahl an Saisonbeschäftigten bzw. befristet oder sogar prekär beschäftigter Personen, die hauptsächlich von außerhalb Südtirols kommen, um der Nachfrage an Arbeitskräften im Gastgewerbe, im Dienstleistungsbereich und letzthin auch in der Baubranche zu entsprechen. In diesen Sektoren wird auch der größte Beschäftigungszuwachs verzeichnet“, erklärt die Gewerkschaft SGBCISL

Die Zahl der Arbeitslosen falle hingegen nie unter die 5.000-er Marke. Gleichzeitig habe es im Februar über 14.000 Arbeitsangebote gegeben.

„Wenn Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nicht zusammentreffen, dann muss das Weiterbildungssystem verbessert werden. Dies gilt vor allem für die berufliche Weiterbildung, die gerade für Arbeitssuchende wichtig ist, die sich umschulen müssen, um eine neue Arbeit zu finden, und dabei auch auf die Vermittlungstätigkeit öffentlicher und privater Strukturen angewiesen sind. Für die privaten Strukturen gäbe es als Instrument und Anreiz die ‚Beiträge zur Wiedereingliederung‘, die vom Staat an Arbeitsvermittler ausbezahlt werden, die eine zumindest sechsmonatige Beschäftigung vermitteln“, so die Gewerkschaft.

Seit Jahren habe der SGB/CISL das Desinteresse des Landes diesem Thema gegenüber bemängelt, dabei gebe es hierzulande seit 2013 die Möglichkeit, die staatlichen Abfederungsmaßnahmen durch lokale Ressourcen zu ergänzen.

„2013 ist zwar die diesbezügliche Durchführungsverordnung verabschiedet worden, der von einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit den Sozialpartnern ausgearbeitete Gesetzentwurf ist im Landtag aber nie behandelt worden. Wir haben dies mit dem zuständigen Landesrat Philipp Achammer vor einigen Tagen erörtert und erwarten uns nun konkrete Schritte. Mehr aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bedeuten auch mehr ‚gute‘ Arbeit, die es den Arbeitnehmerinnen und -nehmern erlaubt, sich eine sichere Zukunft aufzubauen“, erklärt die Gewerkschaft abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen