Arbeitsmarkt

Zukunftsentscheidungen für die Jugend

Donnerstag, 16. Juli 2020 | 22:43 Uhr

Von: bba

Bozen – Gestern wurden die aktuellen Daten für den Südtiroler Arbeitsmarkt veröffentlicht: im Vergleich zum letzten Jahr sind die Arbeitsverträge um sieben Prozent zurückgegangen. Es handelt sich dabei um den stärksten Rückgang der letzten 20 Jahre, Tausende von Arbeitsplätzen sind verlorengegangen.

“Wir befinden uns in einer für die Zukunft unserer Jugendlichen entscheidenden Phase: wir müssen heute die richten Entscheidungen treffen, um ihnen auch morgen hochwertige Arbeitsmöglichkeiten bieten zu können“, betont der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Federico Giudiceandrea.

Hochqualitative Beschäftigung erhalten

“Mit einem Anteil von 90 Prozent an unbefristeten Arbeitsverträgen und Entlohnungen, die um 40 Prozent höher sind als der Durchschnitt, bietet die Industrie qualifizierte, sichere und  gut bezahlte Arbeitsplätze. Mit einer gezielten Industriepolitik, die Beschäftigung in diesem Sektor fördert, stärken wir die Zukunft unserer Kinder. Dafür müssen wir auf Steuererleichterungen, Investitionen, Digitalisierung und Internationalisierung setzen, so wie wir im gemeinsamen Dokument mit den Gewerkschaftsorganisationen vorgeschlagen haben, welches an alle im Südtiroler Landtag vertretenen Parteien übermittelt worden ist“, unterstreicht Giudiceandrea.

Auf Kompetenzen setzen

“Investitionen in Schule und Universität sind entscheidend. Unsere Jugendlichen haben ein Recht auf hochwertige Ausbildung. Wir müssen alles unternehmen, um den Unterricht wieder in Sicherheit zu starten und auf die für die Zukunft strategischen Kompetenzen setzen. Gleichzeitig müssen wir auch all jene mitnehmen, die den Arbeitsplatz verloren haben oder riskieren, ihn in den nächsten Monaten zu verlieren. Eine effiziente Nutzung der europäischen Fördermittel für eine gezielte Aus- und Weiterbildung ist Voraussetzung dafür. Auch unsere Unternehmen sind gefordert und bereit, durch Investitionen in ihre MitarbeiterInnen und in neue Technologien ihren Beitrag zu leisten“, so der Präsident des Unternehmerverbandes.

Talente anziehen

“Vor dem Lock-Down – erinnert Giudiceandrea – war eine der großen Herausforderungen für unser Land, unsere abgewanderten Talente wieder nach Südtirol zurück zu holen und intelligente Köpfe aus anderen Regionen anzuziehen. Dieser Herausforderung müssen wir uns auch künftig stellen, denn die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes wird immer mehr an den vorhandenen Kompetenzen gemessen. Die Reduzierung der Steuerlast auf Arbeit würde uns dabei stark unterstützen. Diese hängt aber vor allem von mutigen Reformen auf nationaler Ebene ab. In Südtirol sind wir auch gefordert auf die Wohnpreise einzuwirken. Eine Stärkung des Mietmarktes und ein neuer Zugang zum Baugrund, der das Angebot von Wohnungen zu leistbaren Preisen erhöht, machen unser Land für die jüngeren Generationen und ihren Familien attraktiver“.

Bezirk: Bozen