Von: mk
Bozen – Im vergangenen Jahr haben die Südtiroler insgesamt 357 Millionen Euro fürs Glücksspiel im Internet ausgegeben. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal angestiegen. Experten gehen davon aus, dass dies unter anderem auf neue Formen von Spielsucht zurückzuführen ist.
Neben virtuellen Casinos sind auch Online-Sportwetten sehr beliebt. Daneben gibt es aber noch weitere Formen von Glücksspiel im Netz. In Südtirol wurde laut offiziellen Daten im Jahr 2022 eine Zunahme um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert. Obwohl 357 Millionen Euro nach sehr viel Geld klingen, ist das Land nicht Spitzenreiter im italienweiten Vergleich.
Im Forum Prävention geht man davon aus, dass die Isolation zur Zeit der Corona-Pandemie das Interesse an Online-Glücksspiel bei vielen geweckt hat.
Das Gefährliche daran: Im Internet sind Glückspiele jederzeit verfügbar. Wer diesen nachgeht, muss sich auch nicht öffentlich exponieren. Unter Südtirols Jugendlichen ist die Anzahl Spielsüchtiger zwar noch nicht alarmierend, doch das Risiko besteht.
Im Forum Prävention will man deshalb wachsam bleiben und man versucht, Jugendliche verstärkt zu sensibilisieren.
Anzeichen, dass man Gefahr läuft, spielsüchtig zu werden, sind vor allem am Verhalten erkennbar, etwa wenn Betroffene heimlich dem Glückspiel frönen oder das Gefühl haben, mit dem Spielen nicht mehr aufhören zu können. Der Stress, ohne Glücksspiel auskommen zu müssen, wird unerträglich. Betroffene beginnen, Ausflüchte zu erfinden und Menschen in ihrem Umfeld zu belügen.
Doch auch wer sich nur zum Spaß mit Glücksspielen abgibt, muss mit Nachteilen rechnen: Rein statistisch gesehen sind die Verluste nämlich in der Regel höher als der Gewinn.