Zahl der Spielsüchtigen in Südtirol steigt

357 Millionen Euro im Netz verspielt

Sonntag, 08. Oktober 2023 | 09:37 Uhr

Bozen – Im vergangenen Jahr haben die Südtiroler insgesamt 357 Millionen Euro fürs Glücksspiel im Internet ausgegeben. Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal angestiegen. Experten gehen davon aus, dass dies unter anderem auf neue Formen von Spielsucht zurückzuführen ist.

Neben virtuellen Casinos sind auch Online-Sportwetten sehr beliebt. Daneben gibt es aber noch weitere Formen von Glücksspiel im Netz. In Südtirol wurde laut offiziellen Daten im Jahr 2022 eine Zunahme um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr registriert. Obwohl 357 Millionen Euro nach sehr viel Geld klingen, ist das Land nicht Spitzenreiter im italienweiten Vergleich.

Im Forum Prävention geht man davon aus, dass die Isolation zur Zeit der Corona-Pandemie das Interesse an Online-Glücksspiel bei vielen geweckt hat.

Das Gefährliche daran: Im Internet sind Glückspiele jederzeit verfügbar. Wer diesen nachgeht, muss sich auch nicht öffentlich exponieren. Unter Südtirols Jugendlichen ist die Anzahl Spielsüchtiger zwar noch nicht alarmierend, doch das Risiko besteht.

Im Forum Prävention will man deshalb wachsam bleiben und man versucht, Jugendliche verstärkt zu sensibilisieren.

Anzeichen, dass man Gefahr läuft, spielsüchtig zu werden, sind vor allem am Verhalten erkennbar, etwa wenn Betroffene heimlich dem Glückspiel frönen oder das Gefühl haben, mit dem Spielen nicht mehr aufhören zu können. Der Stress, ohne Glücksspiel auskommen zu müssen, wird unerträglich. Betroffene beginnen, Ausflüchte zu erfinden und Menschen in ihrem Umfeld zu belügen.

Doch auch wer sich nur zum Spaß mit Glücksspielen abgibt, muss mit Nachteilen rechnen: Rein statistisch gesehen sind die Verluste nämlich in der Regel höher als der Gewinn.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 2 Tage

Mit der Legalisierung von Online Spieleplatformen wurde die angebliche Prävention gegen Spielsucht ad absurdum geführt. Kenne leider Spieler die sich zwar auf Seiten selbst sperren lassen aber sich früher oder später bei der nächsten anmelden. Bei der schieren Masse an Angeboten kommt kein Spielsüchtiger aus diesem Teufelskreis.
Da alle Plattformen von AAMS kontrolliert werden, wäre es für den Staat ein Leichtes dem einen Riegel vorzuschreiben. Ist nicht gewollt. Die Steuergelder fließen in Strömen.

Edeltraud
Edeltraud
Grünschnabel
2 Monate 2 Tage

Und der Staat kassiert kräftig mit!

Oracle
Oracle
Universalgelehrter
2 Monate 2 Tage

Schon tragisch, manchmal reicht das Geld vorn und hinten nicht und dann fällt soviel der Ludopatie zum Opfer, obwohl bekannt sein müsste, dass ein Gewinn statistisch eher gering ist…

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 2 Tage

Stimmt nicht ganz und das ist mit ein Problem. Denn es gibt Spiele bei denen die Gewinnchance im Schnitt anähernd bei 50% liegt. Nur, die allermeisten beschäftigen sich nicht damit. Dann wirds ein Fass ohne Boden,besonders wrnn später Sucht dazu kommt.

raunzer
raunzer
Superredner
2 Monate 2 Tage

Hauptsache jeden Gewinn in der Presse schnell an die große Glocke hängen.

neidhassmissgunst
neidhassmissgunst
Universalgelehrter
2 Monate 2 Tage

Kaum zu begreifen wo so viel Geld herkommt um es eben zu verspielen. Es sind gerade Mindestverdiener, Rentner, prekär angestellte Ausländer, Arbeiter, Hausfrauen die reihenweise Gratta vinci kaufen. 
Bei Onlinesachen gibt es aber vielerlei verschiedene Leute sie süchtig sind. 

N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 2 Tage

Im Bericht geht es allein um Spiel im Netz.
Aber es ist auch möglich Gratta und Lotto online zu spielen.
Persönlich finde ich die Summe nicht mal hoch , denn ich kenne leider Viele, sehr viele die regelmäßig spielen, um 1000de Euro im Monat.

Doolin
Doolin
Kinig
2 Monate 2 Tage

…wer hat,
der kann…
😄

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