Von: mk
Bozen – Nach dem Trentino soll nun auch in Südtirol die Entnahme des Problembären M49 angeordnet werden. Erst kürzlich hat das Raubtier den Weg eines 64-jährigen Wanderers in der Gegend rund um den Bletterbach gekreuzt, wie das Tagblatt Dolomiten am Montag berichtet hat.
Wie Landesrat Arnold Schuler dem Alto Adige gegenüber bestätigt, soll die entsprechende Verordnung noch heute von Landeshauptmann Arno Kompatscher unterzeichnet werden. Der Abschuss eines Bären ist hingegen nur dann erlaubt, wenn er zu einer Gefahr für den Menschen wird.
Vertreter der Forstbehörde machen sich derzeit auf die Suche nach M49, doch sich auf die Fersen des Raubtieres zu heften wird keine leichte Aufgabe sein. „Wir müssen herausfinden, wo sich der Bär aufhält und ob er sich auf unserem Territorium befindet“, erklärt Schuler.
Falls es den Südtiroler Behörden gelingen, M49 tatsächlich einzufangen müsste das Land mit der Nachbarprovinz reden. Denn in Südtirol gibt es kein vom Umweltministerium ermächtigtes Tierschutzgehege wie Casteller im Trentino.
M49 ist bekanntlich im Juli aus dem Gehege im Rahmen einer spektakulären Flucht ausgebrochen. Seitdem hält sich der Bär nicht lange an einem Ort auf. Erst in der vergangenen Nacht sind erneut Spuren im Trentino entdeckt worden. Im Fleimstal soll das Raubtier einen Müllsack in der Nähe eines Wohnwagens von zwei Hirten durchwühlt haben.
Förster haben im Anschluss zweimal in die Luft geschossen, weil sie befürchtet hatten, dass der Bär noch in der Nähe sei, da sich die Hunde der Hirten äußerst nervös verhielten. Zunächst ist fälschlicherweise berichtet worden, der Bär habe den Wohnwagen der Hirten attackiert. Dies wurde von der Provinz Trient richtiggestellt.
In der Nähe des Lavazèjoch soll der Bär außerdem einen Bienenstock beschädigt haben. Auf der Südtiroler Seite des Passes hat das Raubtier hingegen ein Kalb getötet.