Von: ka
Bozen/Rom – Am Dienstag haben der steigende Druck auf die Krankenhäuser sowie das von den Corona-Varianten hervorgerufene deutlich gestiegene Infektionsgeschehen die Regierung in Rom dazu gezungen, die Handbremse zu ziehen und in den ausgeweiteten „roten Zonen“ die Schulen wieder zu schließen.
Diese schmerzhafte Entscheidung war notwendig, weil die Corona-Varianten salopp formuliert derzeit „schneller“ sind als die bisher noch schleppend laufende Impfkampagne. Das ambitionierte Projekt der neuen Regierung, bis zum Sommer 25 Millionen Italiener zu impfen, steht erst in den Startlöchern, während die Virusvarianten leider sofort härtere Corona-Einschränkungen erfordern.
Damit bewahrheitet sich die Prognose der Experten, die beim Beginn der Impfkampagne bis zum Erreichen der Herdenimmunität scharfe Maßnahmen für notwendig gehalten haben. Mit diesem härteren Anziehen der Lockdown-Schrauben hofft Draghi und der neue außerordentliche Kommissar für die Koordinierung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Notlage, General Francesco Paolo Figliuolo, der die Beschleunigung der Impfkampagne durchsetzen soll, durch die schwierigen nächsten Wochen zu kommen.
Für Südtirol hingegen bergen die Maßnahmen keine Neuigkeiten. Gleich wie Rom hofft auch die impffleißigste Provinz Italiens, die schwierige nächste Zeit bis zum Erreichen einer höheren Durchimpfungsrate mit härteren Maßnahmen überbrücken zu können.
Sowohl für Rom als auch für Bozen gilt, dass der Verbreitung der SARS-CoV-2-Varianten letztendlich nur mit einer Beschleunigung der Impfkampagne beizukommen ist. Der Lockdown, der weder der Bevölkerung noch der Wirtschaft mehr vermittelbar ist, kann dabei nur als Notnagel zum Schutz vor dem Kollaps des Gesundheitswesens dienen.
Der Weg ist vorgezeichnet. Und da müssen Italien und Südtirol jetzt durch.