... aber mit hässlichen Gefahren - ein Kommentar

Ballrunde Normalität

Donnerstag, 17. Juni 2021 | 09:38 Uhr

Bozen – Nach der schlimmen Zeit der Coronapandemie, der unter anderem auch alle sportlichen Großveranstaltungen zum Opfer gefallen sind, genießen die Europäer die notgedrungen auf das heurige Jahr verschobene Fußballeuropameisterschaft. Die Südtiroler machen da keine Ausnahme. Ob im heimischen Wohnzimmer oder im Garten – gemeinsam mit Freunden wird fleißig mitgefiebert.

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Aber es geht nicht “nur” um das runde Leder und dem Pokal, der dem Sieger winkt. Es geht vor allem um den Genuss der zurückgewonnenen Normalität, die nicht nur in den Fernsehbildern – endlich sind wieder Fans im Stadion – sondern auch im gewohnten Treiben zu erkennen ist. Das Mitfiebern mit der Mannschaft des Herzens, das gesellige Zusammensein mit anderen Fans bei Bier und Gegrilltem, das Diskutieren über Taktiken und Spielzüge zwischen den einzelnen Begegnungen und das lautstarke Feiern der Siege drängen das Virus, das monatelang auch die Südtiroler bedrückt hat, in den Hintergrund.

Das Drama in Kopenhagen, als der Däne Christian Eriksen wie aus dem Nichts kollabierte und auf den Rasen fiel, könnte aber wie ein warnendes Bild dafür stehen, wie schnell uns eine lauernde Gefahr wieder aus der Feierlaune zurückholen kann. Fast zwei Stunden lang musste um das Leben des jungen dänischen Spieles gebangt werden, ehe die befreiende Nachricht eingetroffen ist, dass Eriksen wieder bei Bewusstsein und “stabil” ist.

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Auch was Corona betrifft, können wir uns derzeit über eine “stabile” Lage freuen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir die Früchte unserer gemeinsamen Anstrengung, die nötige Disziplin zu wahren, und vor allem unserer Impfbereitschaft ernten. Aber genießen wir bei diesem herrlichen Wetter die Fußball-EM. Die Zeit, wie die Mannschaftskollegen von Christian Eriksen um den leidenden Verletzten einen Schutzring der Solidarität zu bilden, kommt vielleicht noch früh genug.

Christian Eriksen wird es schaffen, wieder aufzustehen. Auch wir werden es schaffen, zu unserem gewohnten Leben und zur alten Stärke zurückzufinden.

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Von: ka

Bezirk: Bozen