Bericht über mehr Fälle von in den Tod getriebenen Menschen

Bericht über weitere Todesfälle durch Online-Sadisten-Szene

Donnerstag, 27. November 2025 | 13:31 Uhr

Von: APA/AFP

In der durch den “White Tiger”-Fall bekannt gewordenen Szene von Online-Sadisten hat es nach einer Recherche des deutschen Magazins “Spiegel” mehr Fälle von in den Tod getriebenen Menschen gegeben als bisher bekannt. Der “Spiegel” berichtete am Donnerstag, es habe neben einem durch Hamburger Ermittlungen publik gewordenen Fall mindestens sechs weitere Todesfälle gegeben. Verantwortlich seien das pädokriminelle Onlinenetzwerk “Com” und die dazugehörige Gruppierung “764”.

Dem Bericht zufolge begingen die Opfer in den meisten Fällen Suizid im Livestream. In einem Fall in Leipzig würden die Behörden dem Verdacht nachgehen, dass ein “764”-Mitglied eine 13-Jährige durch verstörende Messenger-Nachrichten dazu gebracht habe, ihre jüngere Schwester zu töten. In einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Kleinzschocher soll das Mädchen im Oktober 2024 die Siebenjährige erstochen haben, als die Eltern nicht zu Hause waren.

21-Jähriger in Hamburg angeklagt

Im “White Tiger”-Komplex hatte die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg im Oktober Anklage gegen einen 21-Jährigen wegen Mordes und fünffachen versuchten Mordes erhoben. Er soll psychisch labile Jugendliche über das Internet zu Gewalttaten gegen sich selbst gedrängt haben. Ein 13-Jähriger soll in den USA Suizid begangen haben.

Die Eltern des US-Schülers sagten dem “Spiegel”, sie wollten andere Familien warnen. Die Welt müsse wissen, wie gefährlich die Onlinegruppierung “764” sei, sagte die Mutter des Buben dem Magazin. Die Familie habe alles für den Burschen getan, “wir hatten die besten Voraussetzungen, und trotzdem konnten wir ihn nicht retten”.

(S E R V I C E – S E R V I C E – Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.)

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