Dem Markt rund 9.000 Dosen entzogen

Bisher größte Koks-Beschlagnahme des Jahres in Bozen

Donnerstag, 04. Juli 2024 | 10:28 Uhr

Von: luk

Bozen – Im Rahmen einer aufwendigen Ermittlung zur Bekämpfung des Drogenhandels in Südtirol ist der Staatspolizei Mittwochfrüh ein bedeutender Schlag gegen den illegalen Drogenhandel in Bozen geglückt. Nach monatelanger Beobachtung und gezielten Überwachungsmaßnahmen gelang es den Ermittlern, die Hauptfigur der Organisation, den 29-jährigen albanischen Staatsbürger G.D., zu identifizieren. G.D., der bislang unbescholten war und als Kurier für ein Speditionsunternehmen tätig war, geriet in Verdacht, als die Polizei ein reges Treiben von bekannten Drogenkonsumenten um ihn herum beobachtete.

In den frühen Morgenstunden stürmten die Beamten eine Wohnung in der Turinstraße, die sowohl als Wohnsitz des Dealers als auch als zentraler Umschlagplatz für Drogen diente. Der Verdächtige zeigte sich aber nicht kooperativ. Er behauptete vehement, keinen Keller zu haben, obwohl die Ermittlungen im Vorfeld das Gegenteil erbrachten.

Doch die Fahnder ließen sich Nichts vormachen: Trotz seiner mangelnden Kooperationsbereitschaft durchsuchten die Polizisten auch den Keller des 29-Jährigen. Dort entdeckten sie ein Paket ohne Empfängerangabe, jedoch mit dem Firmenlogo von G.D.s Arbeitgeber. Der Inhalt des Pakets: zwei große Pakete Kokain mit einem Gesamtgewicht von etwa 2,4 Kilogramm.

Quästur

Nach seiner Festnahme wurde der Albaner auf die Quästur gebracht und schließlich wegen Besitzes von Betäubungsmitteln zum Zwecke des Verkaufs festgenommen. Er wurde in das Gefängnis Bozen überführt.

Wie die Quästur erklärt, stellt dieser Fund die größte Beschlagnahme von Kokain in Bozen im Jahr 2024 dar. Aufgrund der hohen Reinheit der Drogen, die eine Verdoppelung der Menge durch Streckung ermöglicht, wird der Straßenwert auf rund 480.000 Euro geschätzt. Die Polizei konnte so rund 9.000 Dosen Kokain vom Markt nehmen.

Die Ermittlungen werden nun fortgeführt, um die Beschaffungswege und Vertriebsstrukturen der Droge auf dem lokalen Markt aufzudecken. Angesichts der Schwere der Vergehen und der großen Menge an Kokain hat Quästor Paolo Sartori die Aufhebung von G.D.s Aufenthaltserlaubnis angeordnet, um seine Ausweisung nach einer möglichen Verurteilung zu ermöglichen.

Quästor: “Kein gelegentliches Phänomen”

„Das Kokain, das für den Bozner Markt bestimmt war, ist ein Beweis dafür, dass der Drogenhandel und -konsum in unserer Provinz keineswegs ein gelegentliches Phänomen ist“, so Quästor Sartori. „Der gemeinsame Einsatz zur Prävention und Bekämpfung dieser Entwicklung muss als Priorität angesehen werden. Dies nicht nur, um die verheerenden Auswirkungen der Drogen auf die Konsumenten, insbesondere auf die sehr jungen, zu begrenzen, sondern auch wegen des Umfelds, in dem der Drogenhandel auf fruchtbaren Boden fällt. Er führt zu einer Zunahme von Kriminalität, Kleinkriminalität und hat erhebliche Folgen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit.“

Bezirk: Bozen