"Hätten vielen Familien damit helfen können"

Bozen: Unverständnis über entsorgtes Brot und Gebäck

Dienstag, 01. März 2022 | 08:51 Uhr

Bozen – Im Bozner Stadtviertel Don Bosco sind in den Biomülltonnen neben einem Supermarkt erhebliche Mengen Brot, Salzgebäck, Krapfen und andere Köstlichkeiten entsorgt worden. Ein Passant hat die bis zum Rand gefüllten Mülltonnen bemerkt und ein Foto der Lebensmittelverschwendung geschossen.

Die Tageszeitung Alto Adige hat diese Fotos dem Vizepräsidenten der Vereinigung Volontarius, Christian Bacci, gezeigt. Er ist auch für das Projekt “Bröseljäger” verantwortlich und erschüttert über die entsorgten Brotlaibe: “Den einzigen Krieg den wir in diesen Zeiten noch führen sollten, ist jener gegen die Lebensmittelverschwendung. Dieses Verhalten ist eine Ohrfeige für all jene, die sich gerade in Not befinden und keine Lebensmittel kaufen können.” Und es seien im vermeintlich reichen Bozen viele Familien, die sich schwer tun, über die Runden zu kommen. “Allein im Stadtviertel Gries beliefern wir als ‘Bröseljäger’ 250 Familien. Der allgemeine Preisanstieg wird noch eine weitere Verschärfung mit sich bringen”, so Bacci, der meint, dass man mit den entsorgten Broten vielen hätte helfen können.

Die “Bröseljäger” sammeln nicht verkaufte aber noch gute Lebensmittel von Geschäften ein und bringen sie in ihre Räumlichkeiten am Mazziniplatz von wo aus die Güter an Bedürftige verteilt werden. Hauptsächlich handle es sich dabei um Brot, so Bacci. Aber auch Gemüse oder Obst und andere Lebensmittel sind darunter. Derzeit würde man über 550 Personen damit unter die Arme greifen.

Vor diesem Hintergrund sei es unverständlich, wenn derart große Mengen an noch gutem Brot einfach in die Tonne geworfen werden, erklärt Christian Bacci.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen