Von: mk
Bozen – Zahlreiche Bürger, die derzeit krank sind, wollen wissen, ob sie mit dem Coronavirus infiziert sind, oder nicht. Dazu kommen noch all jene, die auf das Ergebnis des zweiten Abstrichs warten müssen. Die Wartezeit dauere oft Tage, erklären Bürger gegenüber der Tageszeitung Alto Adige. Termine würden ständig wieder verschoben. Grund dafür ist die fehlende Schutzkleidung.
Marianne Siller, Pflegedirektorin des Sanitätsbetriebs, gibt zu, dass es zu Spannungen kommt. Außerdem bestätigt sie, dass Schutzausrüstung fehlt, weshalb Mitarbeiter des Sanitätsbetriebs der Nachfrage nach Abstrichen nicht nachkommen können.
Bürger, die enttäuscht und verzweifelt sind, würden ihren Frust in manchen Fällen am Personal des Sanitätsbetriebs auslassen. Angestellte würden angegriffen, beschimpft und in manchen Fällen sogar bedroht. „Falls ihr nicht kommt, zeigen wir euch bei der Polizei an“, sollen einige Bürger erklärt haben.
Das Personal entschuldigt sich in der Regel. Die Angestellten versuchen, die Situation zu erklären, und betonen, dass jeder seine Pflicht tue und alle in der derzeitigen Situation ihr Bestes geben würden. Trotz allem bleiben die Gespräche in manchen Fällen angespannt – vor allem, wenn Personen schon lange auf einen Abstich warten, wenn nur ein Familienmitglied getestet wird oder wenn Familienmitglieder zu unterschiedlichen Zeitpunkten getestet werden.
Wie Siller erklärt, fehlt es derzeit weniger an Atemschutzmasken, als an Schutzkleidung. Die Lieferung sei blockiert und man benötige rund 10.000 Stück pro Tag, die in den Spitälern, in Seniorenheimen und in den Bezirken zum Einsatz kommen. „Wir können sie nicht verschwenden“, erklärt Sinner laut Alto Adige.