Von: mk
Bozen – Auch Südtirol rüstet sich für den Ernstfall: Sollten mehrere Personen vom Coronavirus befallen werden und an Covid-19 erkranken, braucht es mehr Betten auf den Intensivstationen an Südtirols Krankenhäusern.
Längst nicht alle Infizierte weisen Symptome auf, vielen Betroffen geht es gut. In einzelnen Fällen kann die Lungenkrankheit allerdings auch einen schwerwiegenden Verlauf annehmen. Rund 40 Betten extra sollen deshalb auf die Intensivstationen in den Krankenhäusern in Bozen, Meran, Brixen und Bruneck aufgeteilt werden, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Diese Aufstockung sieht momentan der Notfallplan vor, der vom Sanitätsbetrieb gemeinsam mit dem Zivilschutz ausgearbeitet worden ist. Daneben soll es in anderen Stationen noch zusätzliche Betten für infizierte Patienten geben. Im schlimmsten Szenario wird derzeit mit einer Ansteckung von rund 1.000 Personen in Südtirol gerechnet.
Wie Generaldirektor Florian Zerzer laut Alto Adige erklärt, verfügt der Sanitätsbetrieb Betten für verschiedene Kategorien von Patienten – von leichten bis hin zu schwerwiegenden Fällen. In Südtirol gilt nach wie vor nur eine Person als infiziert. Der 31-Jährige aus Terlan, der bis heute keinerlei Symptome zeigt, befindet sich derzeit im Krankenhaus in Bozen. Er wird in der Abteilung für Infektionskrankheiten isoliert.
Die Touristen aus Deutschland, die nach einem Südtirol-Urlaub positiv getestet wurden, hatten sich vermutlich bereits vorher angesteckt.
Dass die Anzahle der Betten auf den Intensivstationen in Südtirol erhöht wird, ist auch Teil des nationalen Notfallplans. In einem Rundschreiben ordnet das Gesundheitsministerium eine 50-prozentige Bettenaufstockung in den Intensivstationen an. Um 100 Prozent muss die Bettenanzahl hingegen in den Abteilungen für Pneumologie und für Infektionskrankheiten erhöht aufgestockt werden.
Die Krankenhausaktivitäten müssen neu organisiert werden und assistierendes Sanitätspersonal muss einen Schnellkurs in Zusammenhang mit dem Virus zu durchlaufen. Der Schnellkurs soll Pfleger und Ärzte vor allem auf die Betreuung von Patienten mit Atemnot noch vor der intensivmedizinischen Behandlung vorbereiten. Das Rundschreiben empfiehlt dabei spezielle Fernkurse, die das Oberste Institut für Gesundheit anbietet. Die Kurse können unter anderem in eigens akkreditierten privaten Einrichtungen absolviert werden.
Beim Transport von betroffenen Patienten in kritischem Zustand sieht das Rundschreiben außerdem vor, dass Anästhesisten und Reanimationsärzte auch von außerhalb der betroffenen Region eingesetzt werden dürfen.