Illegale Schächtungen auf Bauernhöfen

Der Handel mit „heiligem“ Fleisch in Südtirol

Sonntag, 08. Januar 2017 | 10:15 Uhr

Bozen – Das Schächten ist das rituelle Schlachten von Tieren, wie es im Judentum und Islam praktiziert wird. Die Tiere werden mithilfe eines speziellen Messers mit einem einzigen Schnitt quer durch die Halsunterseite getötet. Damit soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewähr leistet werden, da der Verzehr von Blut in manchen Religionen verboten ist. Offiziell gibt es in Südtirol nur Schächtungen von betäubten Tieren. Manche Bauern führen jedoch illegale Schächtungen durch – aus Geldgründen, wie die Sonntagszeitung Zett berichtet.

In den vergangenen Jahren seien offiziell fünf Fälle von unerlaubten Schlachtungen und Handel auf Bauernhöfen in Südtirol registriert worden, erklärt Dr. Alessandro Fugatti, Verantwortlicher des Tierärztlichen Dienstes und Direktor im Bereich Lebensmittelhygiene, laut Zett-Bericht. Die Dunkelziffer sei jedoch höher.

Bauern dürfen zwar schlachten, aber nur unter Einhaltung der Tierschutzbestimmungen und nur für die eigene Familie. Bei einem Verstoß drohen Geldstrafen bis zu 4.000 Euro.

Muslime können bei uns dennoch ihren Glaubensregeln gemäß leben. In Südtirol gibt es mehrere Schlachthöfe mit einer eigenen Genehmigung, „Halal“-Fleisch zu produzieren. Die Tiere werden dabei betäubt, um einen möglichst stressfreien Tod zu gewährleisten.

Mehr lest ihr in der Sonntagszeitung Zett

Von: mk

Bezirk: Bozen