Wer die Versicherung vergisst, muss Strafe zahlen

Die meisten Skiunfälle passieren auf gesperrten Pisten

Freitag, 23. Dezember 2022 | 10:56 Uhr

Bozen – Auch im heurigen Winter sind Pisteneinheiten der Carabinieri in 27 Südtiroler Skigebieten unterwegs, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Mit rund 90 Ordnungshütern im Einsatz sind die Carabinieri jene Polizeikraft mit der stärksten Präsenz in den heimischen Wintersportgebieten.

Unterstützt werden die Streifen auf der Piste vom siebten Regiment der Carabinieri in Leifers. Die Ausbildung erfolgt im Trainingszentrum in Wolkenstein in Gröden. Erst kürzlich wurden weitere 20 Carabinieri ausgebildet – sowohl, was die Überwachungstätigkeit als auch was Hilfeleistungen im Notfall anbelangt. Letzteres erfolgt im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz.

Obwohl die Skisaison eben erst begonnen hat, haben die Pisteneinheiten der Carabinieri bereits über 400 Einsätze absolviert. In rund 150 Fällen handelte es sich um Skiunfälle. Im Schnitt sind es sechs pro Tag. Spitzenwert waren zehn Unfälle am verlängerten Wochenende rund um den 8. Dezember.

Am häufigsten passieren Unfälle auf Pisten, die eigentlich gesperrt sind. Die größte Gefahr kommt aber von Selbstüberschätzung und mangelnder Rücksicht: Viele Unfälle geschahen deshalb, weil erfahrene Skifahrer mit hoher Geschwindigkeit eine Piste hinunter rasten, wo sich Anfänger aufhielten.

Doch Unfälle auf der Piste sind nicht die einzige Aufgabe der Carabinieri. So gilt es etwa auch, die Einhaltung alter und neuer „Verkehrsregeln“ zu überwachen. Seit 1. Jänner 2022 gilt etwa die Helmpflicht für minderjährige Skifahrer. Alle Skifahrer müssen außerdem versichert sein und es ist verboten, in trunkenem Zustand skizufahren. Seit Beginn der Skisaison wurde bereits in 60 Fällen eine Verwaltungsstrafe ausgestellt. Untersagt ist unter anderem auch die Abfahrt einer Piste, wenn diese bereits geschlossen ist.

In 22 Fällen fehlte die vorgeschriebene Versicherung – eine Umstand, der mit einer Geldstrafe zwischen 100 und 150 geahndet wird. Außerdem wird der Skipass eingezogen.

Bislang wurden nur wenige Strafen wegen Skifahrens in trunkenem Zustand ausgestellt. Doch die Carabinieri planen intensivere Kontrollen, die unter anderem mit einem Alkoholmessgerät durchgeführt werden.

In der vergangenen Wintersaison wurden insgesamt 36.500 Personen und 4.000 Lokale überprüft. Insgesamt wurden rund 400 Regelverstöße registriert. Außerdem mussten die Carabinieri nach 4.621 Skiunfällen einschreiten. Dies entsprach einem Durchschnitt von 35 Unfällen am Tag – mit Spitzenwerten von 50 Unfällen pro Tag in der Hochsaison.

Wenn sich Personen verletzten und wenn mehr Personen in einem Skiunfall verwickelt sind, geht es nicht nur um erste Hilfe. Die Carabinieri müssen auch die Unfallerhebungen durchführen.

Von: mk

Bezirk: Bozen