Von: mk
Bozen – Die Sarner Pflegedienstleiterin Rita Obkircher gibt ihren Vorsitz im Verband der Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime Südtirols (VPSS) ab. Ihre Nachfolgerin ist Irene Platter, Pflegedienstleiterin bei den Schwestern des Deutschen Ordens.
Seit März hält Covid-19 Südtirols Seniorenwohnheime in Atem. Mit voller Wucht wurden sie von der Pandemie getroffen. Trotz strenger Hygienemaßnahmen hatten sich hunderte Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Dazu kommen extreme Personalengpässe. Nach positiven Infektionen von Pflegekräften müssen in manchen Heimen die Dienste mit nur 50 Prozent des Personals abgedeckt werden. Dies führt zu einer monatelangen Dauerbelastung der Mitarbeitenden. Zum anstrengenden Organisationsparcours rund um Hygienerichtlinien und Schutzausrüstungen kommt eine enorme psychische Belastung hinzu.
Herausfordernde Monate
In diesen Monaten waren die Pflegedienstleisterinnen und Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime immer an vorderster Front. „Wir arbeiten seit März am Limit und geben alles, um diese für alle so herausfordernde Situation bestmöglich zu meistern. Schließlich tragen wir Verantwortung für die Pflege und Betreuung in den Seniorenwohnheimen“, meint Rita Obkircher. Die Pflegedienstleiterin aus dem Sarntal stand für eineinhalb Jahre an der Spitze des Verbandes der Pflegedienstleiter der Seniorenwohnheime Südtirols (VPSS) und war seit März Mitglied der Task Force des Südtiroler Sanitätsbetriebs. Zu Beginn des neuen Jahres wechselt Rita Obkircher nun zum Verband der Seniorenwohnheime Südtirols und gibt damit auch ihren VPSS-Vorsitz ab. Ihre Nachfolgerin steht bereits fest. Irene Platter wird ab 2021 neue Vorsitzende des Verbandes. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Emma Rott, Pflegedienstleiterin im ÖBPB Seniorenzentrum Völs am Schlern.
Die neue Vorsitzende
Dem 2018 gegründeten Verband VPSS gehören mittlerweile 56 Pflegedienstleiter an. Der Verband hat sich in den vergangenen Monaten zu einer wichtigen Plattform entwickelt, um sich gegenseitig zu unterstützen und mit vereinten Kräften Lösungen für die komplexen Anforderungen rund um Covid-19 zu finden. „Wir haben in den vergangenen Monaten gesehen, wie wichtig es ist, dass der Pflegeberuf endlich aufgewertet wird. Mit einer Bezahlung, die sich an Verantwortung, Leistung und Belastung orientiert und Rahmenbedingungen, die den Beruf auch für den Nachwuchs attraktiver machen“, meint die neue VPSS-Vorsitzende Irene Platter. Die Rittnerin ist seit knapp sieben Jahren Pflegedienstleiterin der Seniorenwohnheime der Schwestern des Deutschen Ordens. Erst im Altenheim Sonnenberg in Eppan, seit knapp zwei Jahren im Pflegeheim St. Josef in Völlan. Ihre berufliche Laufbahn hat sie am Klinikum Großhadern in München begonnen, es folgten Stationen in der Gefäßchirurgie am Krankenhaus Bozen, sie war Stationskoordinatorin in der Bozner Marienklinik und beim Aufbau der Abteilung Komplementärmedizin am Krankenhaus Meran beteiligt.
Blick in die Zukunft
Neben der Aufwertung des Pflegeberufs macht sich der VPSS für eine Qualitätssteigerung in der Pflege stark. Denn nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen hat stark zugenommen, sondern auch die Krankheitsbilder verändern sich zunehmend und immer mehr Bewohner leiden an Demenzerkrankungen. „Entsprechend wird die Betreuung immer komplexer und erfordert eine qualitativ hochwertige Pflege, angepasst an die Bedürfnisse der Bewohner. Nur so können wir den Lebensabend alter Menschen lebens- und liebenswürdig gestalten“, meint Rita Obkircher. Genau dafür will sie sich auch in ihrer künftigen Rolle im Verband der Seniorenwohnheime Südtirols stark machen. Ihr großer Wunsch: Eine enge Zusammenarbeit mit dem VPSS. „Mit Rita Obkircher verliert unser Verband eine Leitfigur, sie hat dem VPSS ein Gesicht gegeben. Nur gut zu wissen, dass wir auch künftig eng mit ihr zusammenarbeiten dürfen. Denn nur gemeinsam können wir all die Herausforderungen, die auf uns zukommen, bestmöglich bewältigen“, meint Irene Platter.