Von: luk
Meran/Trient – Die Finanzpolizei hat gemeinsam mit den Carabinieri und nach zwei Jahren Ermittlungstätigkeit ein internationales Drogennetzwerk gesprengt, das den Drogenhandel in Südtirol unter seiner Kontrolle hatte. Gegen 43 Personen laufen Ermittlungen, 37 davon wurden in Italien und im Ausland festgenommen.
Im Zuge der Operation mit dem Namen “Besa 2018” haben die Drogenfahnder über 25 Kilogramm Drogen (Marihuana, Haschisch und Kokain) sichergestellt. Die kriminelle Organisation operierte laut Carabinieri-Angaben zwischen Deutschland, der Schweiz, Südtirol, dem Trentino, Veneto und Apulien. Auch in Albanien, Ungarn und der Türkei hatte das Netzwerk seine Fühler ausgestreckt. Für Verdächtige in diesen Ländern wurden europäische und internationale Haftbefehle ausgestellt.
“Besa 2018” kam im März 2018 ins Rollen, nachdem einige bereits polizeibekannte Albaner bei einschlägigen Plätzen in Südtirol beim Dealen beobachtet wurden. Geleitet wurde die Operation vom stellvertretenden Staatsanwalt Davide Ognibene der Antimafia-Abteilung der Staatsanwaltschaft von Trient. Durch Beschattungen der Verdächtigen mussten die Fahnder feststellen, dass das Netzwerk aus mehr als zehn Personen besteht und die Mitglieder zum Teil bewaffnet waren.
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Gruppe Marihuana, Haschisch und Kokain vor allem nach Südtirol geschmuggelt hat, um es hier zu verkaufen.
In den vergangenen zwei Jahren wurden hierzulande zwölf Personen (acht Albaner, zwei Tunesier, ein Ägypter und ein Schweizer) in flagranti verhaftet. Weitere sechs Personen (vier in Südtirol lebende Italiener und zwei Albaner) wurden angezeigt. Die Drogenfahnder haben außerdem 20.000 Euro in bar sowie über 25 Kilogramm Drogen beschlagnahmt, dass auf dem Schwarzmarkt rund eine halbe Million Euro eingebracht hätte. Außerdem wurde festgestellt, dass zehn Kilo Drogen bereits in Südtirol abgesetzt wurden. Für die Ermittlungen im Raum Meran haben die Carabinieri und die Finanzpolizei eng zusammengearbeitet.
Am gestrigen Mittwoch wurde nach Abschluss der Ermittlungsarbeit die Schlinge weiter zugezogen. 25 Personen wurden in Untersuchungshaft überstellt. Bei zweien von ihnen handelt es sich um Italiener aus der Provinz Taranto, die aber zuvor in Brixen für das Drogennetzwerk tätig waren. Außerdem klickten für 16 Albaner, einen Kosovaren, einen Tunesier sowie einen Mann aus Mazedonien die Handschellen. Sie waren zwischen Bozen und Meran ansässig. Ein weiterer Albaner wurde heute in der Provinz Vicenza festgenommen.
Über europäische und internationale Haftbefehle wurden weitere Drogenschmuggler verhaftet.