„Dormizil Ulli Lerchbaumer“ öffnet die Türen

Ein Dach, ein Herd, ein Zuhause: Das neue Dormizil öffnet

Dienstag, 23. September 2025 | 12:48 Uhr

Von: mk

Bozen – Am kommenden Wochenende wird „Dormizil Ulli Lerchbaumer“ in der Rittner Straße 25 in Bozen eröffnet. Am Samstag, 27. September sind alle Interessierten von 10 bis 11.30 Uhr herzlich zu einem Vormittag der offenen Tür eingeladen. Jeder ist willkommen, keine Anmeldung ist nötig.

Das „Dormizil Ulli Lerchbaumer“ ist das Ergebnis einer großartigen Gemeinschaftsleistung: Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung stellte das Gebäude in der Rittner Straße 25 für 30 Jahre kostenlos zur Verfügung. 39 Raiffeisenkassen und die Raiffeisen Landesbank trugen gemeinsam 855.000 Euro bei. Über 1.600 Spender aus dem ganzen Land spendeten großzügig; Unternehmen, Handwerksbetriebe, Planer und Dienstleister steuerten Materialien, Zeit, Wissen und ermäßigte oder kostenlose Arbeitsleistungen bei. Pohl Immobilien koordinierte den Bau unentgeltlich. So blieb das Projekt mit 1,4 Millionen Euro im vorgesehenen Rahmen und ist auch ökologisch nachhaltig gebaut, unter anderem mit Wärmepumpe und Photovoltaik ausgestattet.

Haus mit Haltung 

Benannt ist das Haus nach Ulli Lerchbaumer. Sie hat es gemeinsam mit ihrem Mann Hans Peter Haselsteiner über die Haselsteiner Familien-Privatstiftung bereitgestellt. „So wie die Initiator:innen des Dormizil bin auch ich der Meinung, dass jeder Mensch ein Dach über dem Kopf, Schutz, Wärme und Teilhabe verdient“, sagt die Stifterin.

Perspektiven in weiteren sieben Wohnungen

Neben dem neuen Haus in der Rittner Straße 25 konnte der Verein „Dormizil EO“ sieben Wohnungen, die vom WOBI (Institut für den Sozialen Wohnbau) angemietet sind, bereits an ehemals obdachlose Menschen weitergeben. So erfahren die Menschen dauerhafte Stabilität durch Mietvertrag und Wohnsitz. Sie haben ein sicherer Platz, von dem aus sich ein neues Leben aufbauen lässt.

120 Freiwillige 

Seit den ersten Aufrufen in den Medien im Herbst 2021 sind Dutzende Freiwillige zum Verein „Dormizil EO“ gestoßen. Viele sind geblieben, neue hinzugekommen. Heute tragen 120 Freiwillige den Verein, 30 von ihnen sind Mitglieder geworden. Sie alle haben zwei Winter lang das Nachtquartier in der Rittner Straße 25 und weitere zwei Winter das Nachtquartier in der Vintler Straße 9 auf ehrenamtlicher Basis geführt. Sie geben diesem Projekt Herz und Gesicht; ohne sie gäbe es den Verein „Dormizil EO“ nicht.

Der Winter naht und das Nachtquartier in der Vintler Straße 9 öffnet wieder

Auch nach der Eröffnung in der Rittner Straße 25 bleibt Obdachlosigkeit in Bozen harte Realität. Viele Menschen müssen wegen mangelnder Schlafplätze unter Brücken, entlang der Flüsse, auf Parkbänken und im Gebüsch schlafen. Deshalb eröffnet der Verein „Dormizil EO“ am 17. Oktober (Welttag zur Bekämpfung der Armut) wieder sein Nachtquartier in der Vintlerstraße 9.

Bezirk: Bozen

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