Tankstellenpächter fordert härtere Strafen

Einbruch bereits zum 14. Mal

Freitag, 23. Juni 2023 | 12:07 Uhr

Bozen – In der Nacht auf Donnerstag ist ein Unbekannter bei der ESSO-Tankstelle in der Pfarrhofstraße in Bozen eingebrochen. Wie Tankstellenpächter Walter Soppera erklärt, war dies bereits das 14. Mal.

Der Täter hat den Automaten zur Selbstbedienung aufgebrochen und von dort Bargeld entnommen. Doch damit nicht genug: Mit Steinen schlug er die Vitrine des Shops ein und verschaffte sich Zugang.

„Allein die Kasse der Autowaschanlage wurde bereits viermal geplündert. Mittlerweile ist es für uns schon fast zur Gewohnheit geworden“, erklärt Soppera gegenüber der Zeitung „Alto Adige“.

Weil die Kasse momentan nicht funktioniert, verliert der Tankstellenpächter in der Zwischenzeit weiter Kunden, die ihr Auto waschen möchten. Normalerweise ist die Anlage 24 Stunden am Tag geöffnet. Wie lange sie geschlossen bleibt, ist vorerst noch unklar.

Für den Dieb fiel die Beute äußerst gering aus, doch der verursachte Schaden ist beachtlich – vor allem, da es sich um elektronische Geräte handelt.

Dass es ein Einzeltäter war, steht fest. Er wurde von der Überwachungskamera aufgenommen.

Demnach handelt es sich um einen Mann um die 40. Er ist mitten in der Nacht mit einem Fahrrad zur Tankstelle gefahren. Sein Gesicht hatte er nicht vermummt. Anschließend brach er die Eisenvorrichtungen vor der Kasse auf.

„Das letzte Mal waren es zwei Täter. Einer stand Schmiere auf der Straße. Ihnen ist fast nichts passiert, obwohl wir Namen, Nachnamen und die Adresse kannten. Diesmal hat ein Täter allein zugeschlagen, ohne dass jemand aufpasst, um zu schauen, ob die Polizei kommt. Sie haben keine Angst vor den Konsequenzen“, kommentiert Soppera die Vorfälle.

Als Präsident der Tankstellenpächter im Kaufleuteverband hofft er, dass der Gesetzgeber die Strafen zur Abschreckung verschärft. Außerdem findet er, dass es mehr Kontrollen vonseiten der Ordnungskräfte in der Zone nötig seien.

„Zum Glück waren wir nicht anwesend. Immer öfter kommt es vor, dass Kaufleute mit Gewalt angegriffen werden“, erklärt Soppera.

Von: mk

Bezirk: Bozen