Von: idr
Rom – Mitten im Herzen Roms, in direkter Nachbarschaft des Kolosseums, ereignete sich heute früh ein schwerer Unfall: Ein Teil des Torre dei Conti, an dem derzeit Renovierungsarbeiten vorgenommen werden, stürzte ein und begrub mehrere Arbeiter unter sich. Ein 64-Jähriger wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, ein weiterer Mann ist noch unter den Trümmern eingeschlossen.
Insgesamt elf Arbeiter befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks in dem historischen Turm. Sie waren auf dem Gerüst tätig, als sich gegen Vormittag der erste Einsturz ereignete. Während die Feuerwehr mit der Rettung der Verschütteten begann, kam es zu einer zweiten Schuttlawine, die eine riesige Staubwolke verursachte. Dieser zweite Einsturz erschwerte die Rettungsarbeiten erheblich, weshalb die Feuerwehr ihre Bergungsmaßnahmen vorerst einstellen musste.
Zweiter fataler Einsturz
Der 64-jährige Arbeiter konnte lebend aus den Trümmern geborgen werden. Sein Zustand ist jedoch kritisch. Ein weiterer Arbeiter befindet sich weiterhin unter dem Schutt. Nach Angaben medizinischer Quellen war er zunächst bei Bewusstsein, doch nach dem zweiten Einsturz besteht große Sorge um seinen Gesundheitszustand.
Auch die Rettungskräfte selbst wurden in Mitleidenschaft gezogen: Ein Feuerwehrmann erlitt Augenreizungen und musste in die Augenklinik gebracht werden. Zwei weitere Arbeiter erlitten leichte Verletzungen, lehnten aber einen Krankenhausaufenthalt ab. Sie konnten von der Feuerwehr mithilfe einer Drehleiter gerettet werden.

Die Feuerwehr rückte mit drei Einsatzteams, zwei Drehleitern und Spezialeinheiten aus. Die Carabinieri sperrten den Bereich weiträumig ab. Gemeinsam mit der Arbeitsinspektion und Technikern des örtlichen Gesundheitsamtes untersuchen sie die Einsturzursache. Kulturminister Alessandro Giuli besuchte den Unglücksort.
Aufklärung dauert an
Die Staatsanwaltschaft Rom hat unter Koordination von Staatsanwalt Antonino Di Mai und Staatsanwalt Mario Dovinola Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Beamte der auf Arbeitsunfälle spezialisierten Kriminalpolizei sind vor Ort. Eine der Hypothesen ist, dass es zu einem inneren Einsturz des Gebäudes kam. Technische Gutachten sollen den genauen Hergang rekonstruieren.

Francesco Rocca, Präsident der Region Latium, drückte auf Facebook sein Mitgefühl aus: „Im Namen der Region Latium und in meinem eigenen Namen spreche ich dem heute schwer verletzten Arbeiter sowie den anderen am Einsturz beteiligten Arbeitern unser tiefstes Mitgefühl aus. Wir verfolgen die Entwicklungen mit Sorge.“


                                
                                
                                
                                
                                
                                                
                                                
                                                
                                                                                                
                        
                        

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