Von: Ivd
Bozen – Carlo Vettori, Bozner Stadtrat und ehemaliger Ratspräsident der Fratelli d’Italia, trägt seit gestern eine elektronische Fußfessel, nachdem seine Frau kürzlich Anzeige gegen ihn erstattet hat. Beamte der Justizpolizei installierten das Überwachungsgerät gestern Nachmittag um 16.30 Uhr an seiner Wohnadresse.
Die Maßnahme geht zurück auf einen Streit am 20. Oktober, nach dem Vettoris Ehefrau Anzeige erstattet hatte. Sie wirft ihm mutmaßliche Misshandlung und Körperverletzung vor. Die Untersuchungsrichterin Elsa Vesco ordnete daraufhin die Entfernung aus dem gemeinsamen Haushalt sowie ein Annäherungsverbot an die Ehefrau und die gemeinsamen Kinder an.
Kein Gerät, keine Überwachung
Ursprünglich war die elektronische Überwachung bereits für den 22. Oktober vorgesehen, musste aber wegen fehlender Verfügbarkeit der Geräte verschoben werden. In Südtirol wurden 2024 rund zweihundert solcher Geräte angebracht – mehr als eines jeden zweiten Tag.
Die elektronische Fußfessel funktioniert in Kombination mit einem Alarmgerät, das die möglicherweise gefährdete Person bei sich trägt. Nähert sich der Überwachte über die festgelegte Distanz hinaus, löst das System einen lauten Signalton aus und alarmiert gleichzeitig die Einsatzzentrale der Quästur.
Streit geht vor Gericht
Der Anwalt der Ehefrau, David Biasetti, bestätigte die Einleitung eines Beweissicherungsverfahrens. Staatsanwalt Graziano Berti wird in den kommenden Tagen die mutmaßlich Geschädigte sowie den gemeinsamen Sohn anhören, der möglicherweise Zeuge des Vorfalls gewesen sein soll. Die Verteidigung spricht von Blutergüssen, die durch einen Stoß entstanden sein sollen.
Vettori, vertreten durch die Anwälte Beniamino und Luca Migliucci, bestreitet jegliche körperliche Gewaltanwendung. Im Ermittlungsregister wird er wegen des Verdachts der erschwerten Misshandlung – verschärft durch die mutmaßliche Begehung vor Minderjährigen – der erschwerten Körperverletzung sowie der Sachbeschädigung geführt.


                                
                                
                                
                                
                                
                                                
                                                                                                
                        
                        

Aktuell sind 12 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen