Nach 17 Jahren

Enthaupteter Mann neben Brennerautobahn: Cold Case scheint aufgeklärt

Donnerstag, 12. Juni 2025 | 17:51 Uhr
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Von: luk

Bozen – Nach über 17 Jahren scheint eines der rätselhaftesten Verbrechen Südtirols vor der Aufklärung zu stehen: Der Fall des enthaupteten Mannes, dessen Leiche am 21. Februar 2008 in einem Karton neben der Südspur der Brennerautobahn (A22) bei Klausen gefunden wurde, gilt als gelöst. Das teilte Bozens Leitender Staatsanwalt Axel Bisignano mit. Weitere Einzelheiten sollen Medienberichten zufolge in einer Pressekonferenz in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden.

Die grausige Entdeckung hatten damals Mitarbeiter des Autobahnbetreibers gemacht. Der Körper – in eine blaue Arbeitsoverall gehüllt und mit Klebeband umwickelt – war enthauptet, der Kopf fehlte und wurde nie gefunden. Die Identität des Opfers blieb ebenso lange ungeklärt wie die Hintergründe der Tat.

Schon damals war Axel Bisignano, damals noch als stellvertretender Staatsanwalt, mit dem Fall befasst. Nun kündigte er an, dass die Ermittlungen einen entscheidenden Durchbruch gebracht haben. Ob es neue Spuren, ein Geständnis oder moderne Analysemethoden waren, bleibt vorerst offen.

Nach dem Tod enthauptet

Wie der damalige Gerichtsmediziner Eduard Egarter bei der Obduktion feststellte, wurde der junge Mann zunächst erwürgt und erst nach dem Tod enthauptet. Der Schnitt an der Halswirbelsäule sei „außergewöhnlich präzise“ erfolgt, so Egarter damals.

Der Leichnam, der am 21. Februar 2008 in einem Karton nahe der Ausfahrt Klausen entdeckt wurde, war zwischen 20 und 25 Jahre alt. Hinweise auf eine körperliche Auseinandersetzung konnten an seinem Körper nicht festgestellt werden, was den Fall umso rätselhafter machte. Auch ein internationaler Abgleich der Fingerabdrücke mit Behörden in Deutschland, der Schweiz und Österreich brachte damals keine Identifizierung.

Die Ermittler gingen lange Zeit von einem geplanten und professionell durchgeführten Tötungsdelikt aus – eine Hypothese, die durch die jüngsten Ermittlungen offenbar neue Substanz erhalten hat.

Bezirk: Bozen, Eisacktal

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